Rund 200 dieser Anträge wurden laut Behörde abgelehnt, weil kein Impfschaden festgestellt worden sei. Rund 390 Anträge seien noch offen. In bislang neun Fällen sei ein Impfschaden anerkannt worden. Am häufigsten ging es um den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca (vier Fälle) gefolgt von Johnson & Johnson (drei Fälle) und in zwei Fällen um den Hersteller BioNTech aus Mainz, so die Behörde.
Gefühlsstörungen und Thrombosen
Bei den Betroffenen seien unter anderem Gang- und Gefühlsstörungen von Armen und Beinen, eine erhöhte Blutungsneigung, Thrombosen oder auch eine spezielle Nervenerkrankung festgestellt worden, heißt es.
Grundrente plus zuzügliche Zahlungen
Wie hoch die Entschädigung für die neun Personen mit anerkannten Impfschäden ausfällt, teilte das Landesversorgungsamt nicht mit. Grundsätzlich erhielten Betroffene je nach Grad des Schadens bis jetzt eine Grundrente zwischen rund 160 und 800 Euro pro Monat, zuzüglich individueller weiterer Zahlungen. Ab dem kommendem Jahr erhöhten sich die Zahlungen der Grundrente, so die Behörde. Sie lägen ab dem 1. Januar 2024 zwischen 400 und 2.000 Euro monatlich.
600 Anträge gegenüber 9,8 Millionen Impfungen
Die insgesamt rund 600 Anträge wegen des Verdachts von Gesundheitsschäden nach der Corona-Impfung stehen im Verhältnis zu bislang laut Robert Koch-Institut rund 9,8 Millionen verabreichten Corona-Impfungen im Land. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nach einer Corona-Impfung zu einem gesundheitlichen Schaden kommt, aufgrund dieser Zahlen äußerst gering.
Zahlen zu Todesfällen nach Corona-Impfung
Um ein vollständiges Bild zu erhalten, muss man sich aber auch anschauen, wie viele Menschen infolge einer Corona-Impfung gestorben sind. Diese Zahlen erfasst das Paul-Ehrlich-Institut im hessischen Langen – allerdings nur bundesweit.
Nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen des Instituts vom April dieses Jahres gab es im Zeitraum vom 27.12.20 bis zum 31.03.23 bundesweit 3.315 Todesfälle, bei denen es den Verdacht gibt, dass sie im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung stehen. In rund 130 Fällen hält das Institut den Zusammenhang des Todes mit der Corona-Impfung für wahrscheinlich.