Russlands Außenminister Lawrow und US-Außenminister Rubio wollen ihre Botschaften im jeweils anderen Land wieder regulär besetzen. Bemerkenswert sei, dass die USA dies machen ohne Gegenleistungen zu verlangen, sagt Sarah Pagung, Politikwissenschaftlerin bei der Koerber-Stiftung in SWR Aktuell.
Ich glaube aber, der Kern des Problems sind nicht diese diplomatischen Sanktionen, sondern der Krieg in der Ukraine und was die USA mit Russland verhandeln werden, wo die Europäer und Ukrainer sich vielleicht gar nicht groß wehren können, weil die Ukraine zu sehr auf die Unterstützung der USA angewiesen ist.
Bemerkenswert sei auch, dass das Treffen ohne Europäer und in Riad, also außerhalb Europas, stattgefunden habe.
"Europa muss schnell handeln"
Europa müsse jetzt "schnell sehr substanzielle Angebote an die USA machen, insbesondere wenn es darum geht, Ideen zur Umsetzung für ein mögliches Waffenstillstandsabkommen zu haben."
Wenn man möchte, dass sich die USA in Europa und vor allem in der Ukraine weiter engagieren, dann muss man Vorschläge machen, beispielsweise, inwiefern man die Ukraine mehr finanziell, stärker militärisch unterstützt und welche Beiträge man für eine mögliche Absicherung eines Waffenstillstands machen kann.
Europa zum Zuschauer degradiert?
Wird Europa nur noch zum Zuschauer dessen, was Russland und die USA gemeinsam gestalten? "Die USA scheinen bereit zu sein, sehr große Zugeständnisse zu machen", so die Politikwissenschaftlerin. Beispielsweise, als US-Verteidigungsminister Peter Hegseth sagte, keine amerikanischen 'Feet on the ground' zu setzen, was für die Europäer sehr negativ ist." Andererseits sei der Krieg sehr komplex. "Da müssen die USA und Russland erst mal zeigen, dass sie in der Lage sind, einen Ansatz für eine Lösung verhandeln können. Das würde ich abwarten, bevor ich dieses Horror-Szenario an die Wand male."
Ob es für Europa auch möglich wäre, den USA wirtschaftliche Angebote zu machen, damit sie die militärische Unterstützung für die Ukraine aufrecht erhalten, darüber hat SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Sarah Pagung gesprochen.