Bevölkerungsschutz: Wie Deutschland krisenfest wird

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Deutschland muss beim Bevölkerungsschutz nachrüsten. Diese Ansicht vertritt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Philipp Wiesener vom DRK fordert mehr Geld.

Das schuldenbasierte Finanzpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro soll auch für den Zivilschutz verwendet werden. Philipp Wiesener, verantwortlich beim DRK für nationales Krisenmanagement und gesundheitlichen Bevölkerungsschutz, begrüßt das. "Somit gibt es keine Ausrede mehr, dass kein Geld dafür vorhanden ist", sagt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph.

Schon seit vielen Jahre setze sich das DRK für eine Stärkung des Bevölkerungsschutzes ein. "Es geht um das Bewusstsein in Politik und Gesellschaft, sich resilienter aufzustellen." Das betreffe nicht nur sicherheitspolitische Herausforderungen, sondern auch die Auswirkungen des Klimawandels. "Die Schlagzahl hat in den letzten Jahren enorm zugenommen."

Die Politik hat verstanden, dass man den Schutz der Bevölkerung stärken muss.

Reform des Bevölkerungsschutzes gefordert

Das föderale System macht den Bevölkerungsschutz in Deutschland nach Ansicht des DRK-Funktionärs nicht einfacher. Da die Länder für den Katastrophenschutz verantwortlich sind, gebe es 16 verschiedene Konzepte. Der Bund trägt die Verantwortung für Landes- und Bündnisverteidigung und organisiere deshalb den Zivilschutz. Änderungen am Rechtsrahmen seien notwendig, so Wiesener und weiter: "Das muss in einem Krisenmanagement verzahnt werden. Da muss der Bund die Länder finanziell stärker unterstützen."

Ohne Ehrenamtliche kein Bevölkerungsschutz

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bezeichnet Philipp Wiesener vom DRK als "Rückgrat" des Bevölkerungsschutzes, da sie mehr als 90 Prozent bei den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk (THW) und den Hilfsorganisationen ausmachen würden. Das Ehrenamt müsse deshalb durch gute Rahmenbedingungen gefördert werden.

Von der Politik wünscht er sich, dass Projekte komplett finanziert würden. Dazu gehörten "Erste-Hilfe-Kurse mit Selbstschutzinhalten oder Programme wie die Pflegeunterstützungskräfte". Diese dienten dazu, die Bevölkerung stärker einzubinden, wenn in Krisenzeiten der Bedarf bestehen sollte.

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