Millionenerbin will höhere Steuern für Reiche

Meinung: Stefanie Bremer – links und reich

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Martin Rupps
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Die Millionärin Stefanie Bremer will, dass Reiche stärker besteuert werden. Für Martin Rupps ist sie eine moderne Heldin ohne Aussicht auf Erfolg.

„Landesschau“-Moderator Florian Weber hatte dieser Tage einen millionenschweren Gast: Stefanie Bremer, wie ihr Pseudonym lautet, setzt sich als reiche Frau für mehr Steuergerechtigkeit ein - unter anderem im Verein „taxmenow“. Menschen ihres Standes sollen bei der Erbschaftssteuer nicht länger Extrawürste braten. Außerdem sollen sie eine Vermögenssteuer zahlen, die in Deutschland ausgesetzt ist.

 

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

„Links und frei“ nannte der verstorbene Sozialdemokrat und Bundeskanzler Willy Brandt eines seiner Bücher. „Links und reich“ wirkt die 34-jährige Stefanie Bremer auf mich. Im „Landesschau“-Beitrag gibt sie Einblicke in ein mutmaßlich normales Leben. Sie trägt normale Klamotten und kocht in einer normalen Küche. Dabei verfügt sie über „nicht schlampig wenig“ (Originalton Florian Weber) Geld: Die 34-Jährige hat Anteile eines schwäbischen Familienunternehmens geerbt im Wert einer zweistelligen Millionensumme.

 

Wer reich ist, hat Macht

Stefanie Bremers Haltung gehört mein persönlicher Respekt. An einen Erfolg ihrer Initiative glaube ich nicht. Es wird in Deutschland keine Bundeskanzlerin, keinen Bundeskanzler geben, die bzw. der sich mit den Reichen anlegt. Das liegt nicht an ihrer vermeintlichen Feigheit, sondern an einem Dilemma, das auch ein demokratischer Verfassungsstaat nicht knacken kann: Zahlenmäßig wenige, zugleich sehr vermögende Menschen haben in jeder Gesellschaft viel Macht.

 

Parteien wie die SPD und die Linke halten gern die Fahne der Gerechtigkeit hoch. Gerechter, glaube ich, wird eine Gesellschaft nicht per Gesetze, sondern auf der Basis von Freiwilligkeit. Stefanie Bremer gibt ein Beispiel dafür. Für mich ist sie eine moderne Heldin.

Warum Millionenerbin Stefanie Bremer mehr Steuern für Reiche fordert

Stefanie Bremer vom Bodensee ist Millionenerbin und will freiwillig mehr Steuern zahlen. Sie fordert, dass Reiche mehr Steuern zahlen, und setzt sich dafür im Verein „taxmenow” ein.

‚Ich würde mich selbst als arm bezeichnen.‘

Tine muss im Monat mit wenigen hundert Euro über die Runden kommen. Die 39-Jährige ist körperlich krank und hat seit vielen Jahren eine wiederkehrende Depression. Sie arbeitet an einem ‚geschützten Arbeitsplatz‘ und bekommt Erwerbsminderungsrente.

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In Deutschland werden Erbschaften effektiv mit drei Prozent besteuert, Arbeit mit 30 Prozent. Das ist ungerecht, weil für eine Erbschaft niemand arbeiten muss und viele niemals etwas erben.

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