Reich durch Erbschaft
Stefanie heißt gar nicht Stefanie. Sie tritt unter dem Pseudonym „Stefanie Bremer” in der Öffentlichkeit auf. Der Grund dafür: „Ich komme aus einer Unternehmerfamilie. Und es ist einfach sehr wichtig darzustellen, dass das, was ich sage, nicht unbedingt die Meinung der Firma ist.” Stefanie ist Millionenerbin eines schwäbischen Familienunternehmens. Die Höhe ihres Vermögens sei schwer zu beziffern, erklärt die 34-Jährige. „Es sind Unternehmensanteile. Und der Wert eines Unternehmens verändert sich ständig. Vor einigen Jahren hat das mein Steuerberater geschätzt auf 10 Millionen.”
Stefanie weiß als Kind nichts vom Vermögen
Aufgewachsen ist Stefanie im Raum Stuttgart: „Ich bin relativ bodenständig aufgewachsen. Allerdings im Einfamilienhaus mit Garten drumherum. Aber ich hatte jetzt kein Pony und wir sind nicht jedes Jahr in Urlaub geflogen. Ich war auf einem öffentlichen allgemeinbildenden Gymnasium. Meine Eltern waren beide berufstätig als Handwerker und Bankkauffrau.” Mit ca. 14 Jahren bekommt Stefanie vom Vermögen des Familienunternehmens mit: „Dann haben meine Eltern altersgemäß angefangen, mich auch da mitreinzunehmen. Zu informieren, was wir für einen Hintergrund haben. Das war auch der Moment, wo ich langsam angefangen habe, mich mit Weltgeschehen zu beschäftigen.” Sie und ihre Eltern sind allerdings nicht im Familienunternehmen tätig.
Stefanie über das Steuersystem in Deutschland
Stefanie will freiwillig mehr Steuern zahlen und setzt sich im Verein „taxmenow” ein für „eine Erbschaftssteuer, die nicht mehr so zahlreiche Ausnahmen zulässt. Damit eben statistisch gesehen reiche Menschen weniger Erbschaftssteuer zahlen als Menschen, die ohne Vermögen da sind. Denn das ist einfach so. Das Gesetz sagt eigentlich: Der Steuersatz wird höher, je mehr ich erbe. Aber die zahlreichen Ausnahmen erwirken das Gegenteil.”