In Pfaffenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) regiert mit Lukas Mahler, 25, der jüngste Bürgermeister in Baden-Württemberg. Wenn es nach dem Willen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geht, sollen künftig schon 18-Jährige kandidieren dürfen. Weiter sollen 16-Jährige Ortschafts- und Gemeinderäte werden können. Der Ministerpräsident nennt das "eine Antwort auf die Demographie".
Ich wundere mich, dass ein Politiker, der im Mai 75 wird, zumal ein ausgebildeter Lehrer, politische Ämter öffnen möchte für Menschen ohne Beruf und Lebenserfahrung. Seine Motive scheinen mir weniger politisch als sozial: Er will junge Leute gewinnen für das Gemeinwesen. Und – besser heute als morgen – Wählerinnen und Wähler für seine grüne Partei.
25-Jähriger wird Rathauschef Pfaffenweiler hat jüngsten Bürgermeister in BW
In Pfaffenweiler (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat Lukas Mahler sein Amt als Bürgermeister angetreten. Er ist der jüngste Bürgermeister in Baden-Württemberg.
Politischer Kampf um die Jungen
Der politische Kampf um die Jungen ist längst im Gang. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fischte bei der Bundestagswahl erfolgreich in diesem Teich. Mit Initiativen wie dieser wirft auch Winfried Kretschmann die Angel aus. Sie konkurrieren an einem fischarmen Gewässer, denn zahlenmäßig bleiben die Jungen eine vernachlässigbare Größe. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten bei der Bundestagswahl 2021 waren 50 und älter. Doch die Jungen – siehe ihren Pandemiefrust, siehe die "Fridays for Future"-Demos – prägen die politische Debatte. Altenrepublik Deutschland – nie war Jungsein so sexy wie heute.
Die Volljährigkeit ist mutmaßlich die Untergrenze für Bürgermeisterämter. Es sei denn, die baden-württembergische Landesregierung senkt das Ende der allgemeinen Schulpflicht auf zwölf Jahre. Winfried Kretschmann – Lehrer, Politiker, Jugendversteher.