Diese Erzählung handelt von einem Mann, der auszog, Süßkirschen zu ernten. Sven Schmitt lautet der Name des Obstbauern und Hüters von 700 Kirschbäumen im Mainzer Stadtteil Finthen. Früher freute er sich an einer schmackhaften Ernte nach einem Jahr Arbeit. Heute müssen er und seine Kollegen mit ansehen, wie Saatkrähen ihre Kirschen und Erdbeeren fressen. Bis zu 300 Kilogramm Obst am Tag.
300 Kilogramm Obst pro Tag kaputt
Die Krähen dürfen auf Geheiß des Grün- und Umweltamts der Stadt Mainz nicht mehr vertrieben werden wegen des nahegelegenen Vogelschutzgebietes "Dünen- und Sandgebiet Mainz-Ingelheim". Die Reifezeit des Obstes fällt mit der Brutzeit seltener Vogelarten in dem Gebiet zusammen. Dem Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz sind da schon fünf Schuss aus des Bauern Flinte am Tag zu viel. Denn einst durfte er bis zu fünf Krähen töten, um das gefräßige Getier in die Flucht zu schlagen.
Was meckern Sie denn, ließ das Grün- und Umweltamt der Stadt Mainz Sven Schmitt sinngemäß wissen, und stellte Ausgleichszahlungen für das verfutterte Obst in Aussicht, was wohl heißen soll: Ist doch egal, ob Sie ihren Lebensunterhalt als Obstbauer oder als Krähen-Hüter bestreiten. "Meine Nerven liegen blank", sagt Sven Schmitt im SWR-Gespräch.
Schäden von mehreren 100.000 Euro Krähen plündern Felder von Mainzer Obstbauern
Schwärme von Krähen machen sich über Kirschbäume und Erdbeerfelder in Mainz her. Die Landwirte beklagen, dass ihnen jede Möglichkeit genommen sei, etwas dagegen zu tun.
Auch ich fände es nicht lustig mitansehen zu müssen, wie mir eine zwar rechtmäßige, aber absurde Behörden-Entscheidung die Arbeit eines Jahres zerstört. Zumal ich als Steuerzahler den Schutz von Krähen ähem seltener Vogelarten mittragen muss. Ich könnte gut verstehen, wenn sich aus der Flinte von Oliver Schmitt mal versehentlich ein Schuss löst.