Autozulieferer streicht allein dort 1.300 Stellen

Stellenabbau bei Bosch: Schwäbisch Gmünd trifft es besonders hart

Stand
Autor/in
Catharina Straß
Catharina Straß

Der Autozulieferer Bosch will am Standort Schwäbisch Gmünd 1.300 Stellen in seiner Lenkungssparte streichen. Oberbürgermeister Arnold sprach von einem "extrem schweren Schlag".

Der Stellenabbau bei Bosch trifft die Stadt Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) besonders hart. Der Automobilzulieferer will dort ab 2027 bis zu 1.300 Jobs innerhalb von drei Jahren abbauen. Bosch ist in Schwäbisch Gmünd derzeit der größte Arbeitgeber.

Das ist ein extrem schwerer Schlag für Schwäbisch Gmünd und für Baden-Württemberg.

"Das ist ein extrem schwerer Schlag für Schwäbisch Gmünd und für Baden-Württemberg", sagte Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) dem SWR. "Es handelt sich um einen massiven, gravierenden Abbau in einem Ausmaß, wie wir ihn hier noch nie gekannt haben." Der geplante Abbau bedeutet, dass mehr als ein Drittel der derzeit Beschäftigten am Standort für Auto- und Lkw-Lenksysteme gehen müssen.

Bosch wollte ursprünglich 750 Stellen bis 2026 abbauen

Bisherige Pläne von Bosch hatten lediglich vorgesehen, bis Ende 2026 am Standort 750 Stellen zu streichen. Bis dahin gilt die Vereinbarung, die Arbeitnehmervertreter und Unternehmen vor drei Jahren getroffen hatten: keine weiteren betriebsbedingten Kündigungen. Mit Ablauf der Vereinbarung sollen zwischen 2027 und 2030 weitere 1.300 Stellen abgebaut werden. Im Jahr 2030 würden demnach von aktuell 3.600 Beschäftigten nur noch 1.550 in Schwäbisch Gmünd übrig bleiben.

Baden-Württemberg

Stellenabbau in mehreren Geschäftsbereichen Bosch baut Tausende weitere Stellen ab - auch die Arbeitszeit wird verkürzt

Besonders der Markt für E-Autos macht Bosch zu schaffen. Der Konzern kündigte einen weiteren Personalabbau in gleich mehreren Geschäftsbereichen gleichzeitig an.

Noch im September hatte Bosch gegenüber dem Gemeinderat signalisiert, Arbeitsplätze in der deutschen Industrie halten zu wollen. Dass der Zulieferer nun massiv Stellen abbaut, begründet das Unternehmen mit dem verschärften Wettbewerb in der Branche. Als Reaktion darauf plane man, Funktionen zu bündeln und Kosten zu senken. Unter anderem setzt Bosch auf die Verlagerung in Länder, in denen billiger produziert werden kann.

Die Kürzungen sind Teil eines massiven Stellenabbaus bei Bosch. Das Unternehmen kündigte am Freitag an, insgesamt 5.550 Stellen zu streichen - 3.800 Arbeitsplätze allein in Deutschland.

Scharfe Kritik von IG Metall

Die Gewerkschaft IG Metall hat die Kürzungen am Freitagnachmittag in einer Mitteilung scharf kritisiert: "Der Standort Deutschland und die Beschäftigten verdienen eine echte Chance statt einem Manöver in die Sackgasse", so Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg. "Wir erwarten nun vom Konzern, mit uns gemeinsam eine tragfähige Lösung zu entwickeln."

Uns stehen harte Zeiten hier bevor.

Für die betroffenen Menschen in Schwäbisch Gmünd ist es ein herber Schlag, so Oberbürgermeister Richard Arnold. "Uns stehen harte Zeiten hier bevor." So könnten die massiven Kündigungen auch negative Folgen für Handel und Gastronomie in der Stadt haben. Jetzt gehe es darum, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen und die Hintergründe aufzuarbeiten.

Krise bei Bosch

Baden-Württemberg

Stellenabbau in mehreren Geschäftsbereichen Bosch baut Tausende weitere Stellen ab - auch die Arbeitszeit wird verkürzt

Besonders der Markt für E-Autos macht Bosch zu schaffen. Der Konzern kündigte einen weiteren Personalabbau in gleich mehreren Geschäftsbereichen gleichzeitig an.

Baden-Württemberg

Konzern will Kosten senken Bosch verkürzt Arbeitszeit bei Beschäftigten in Gerlingen und Stuttgart

Der Konzern Bosch plant aus Kostengründen die Streichung Tausender Stellen. Damit vorerst keine Arbeitsplätze abgebaut werden, setzt das Unternehmen auf verkürzte Arbeitszeiten.

Sorge um Arbeitsplätze in Ostwürttemberg

Kreis Heidenheim

Betriebe und Gewerkschaften schlagen Alarm Wirtschaft unter Druck: Sorge um Industriestandort Heidenheim

Der Landkreis Heidenheim ist geprägt von einer langen Industriegeschichte. Heute kämpfen viele ansässige Unternehmen ums Überleben. Das geht auch den Beschäftigten an die Substanz.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.