Ruf nach strengeren Regeln für Waffenbesitz

Nach Schüssen in Offenburg: Grüne fordern schärfere Waffenkontrollen

Stand

Die Tötung eines Schülers in Offenburg hat die Debatte über privaten Waffenbesitz befeuert. Die Grünen im Landtag verlangen dafür strengere Gesetze.

Nach den tödlichen Schüssen an einer Schule in Offenburg (Ortenaukreis) hat die Grünen-Landtagsfraktion schärfere Waffenkontrollen gefordert. Es seien zu viele Waffen im Umlauf, daher müsse es engmaschige Kontrollen geben, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz dem SWR. Für mehr öffentliche Sicherheit müsse es strengere Regeln für den Besitz von Waffen geben, so Grünen-Innenexperte Oliver Hildenbrand.

Waffe der Offenburger Gewalttat stammte aus familiärem Umfeld

Am vergangenen Donnerstag hatte ein 15-jähriger Schüler einen Gleichaltrigen mit einer Waffe erschossen. Die Tatwaffe stammt den Ermittlern zufolge aus dem familiären Umfeld des mutmaßlichen Schützen. Deshalb wird auch gegen dessen Eltern ermittelt. Diese verfügen laut Staatsanwaltschaft nicht über eine Berechtigung zum Besitz der Waffe.

Innenminister Strobl: Waffen müssen sicher aufbewahrt werden

Über den Stand der Ermittlungen nach der Gewalttat in Offenburg haben währenddessen Innenminister Thomas Strobl (CDU) und der Offenburger Polizeipräsident Jürgen Rieger am Nachmittag den Innenausschuss des Landtags informiert. Die Polizei sei nach dem Notruf innerhalb von 15 Minuten am Tatort gewesen und habe Glück gehabt, dass ein unbeteiligter Vater situativ richtig gehandelt und den Täter aufgehalten habe, sagte Rieger. Laut Polizei hielt der Mann, der sich zufällig im Schulgebäude befand, den mutmaßlichen Täter fest, bis kurz danach die Polizei eintraf.

Strobl sprach von einem traumatischen Erlebnis für Schüler und Lehrer. Unabhängig davon, ob eine Waffe legal oder illegal besessen werde, müsse sie sicher aufbewahrt werden. SPD-Innenexperte Sascha Binder sagte, man könne dankbar sein, dass ein Mann vor Ort mit einem großen Maß an Zivilcourage Schlimmeres verhindert hat. Der Bericht habe gezeigt, dass auch die Abläufe der Polizei gut funktioniert hätten.

Der mutmaßliche Schütze sitzt wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wollte er im Klassenzimmer auch einen Molotowcocktail entzünden - was ihm allerdings nicht gelungen ist.

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Von der örtlichen Bürgerstiftung St. Andreas komme eine Soforthilfe von 5.000 Euro für die Familie des Opfers, ergänzte Steffens. Es werde auch ein städtisches Spendenkonto eingerichtet. Die Bürgerstiftung hat ihre Wurzeln im Mittelalter und sieht sich als eine lokale Solidargemeinschaft.

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