Bei einem mutmaßlichen Einbruchsversuch ist am Sonntagmorgen ein Kleintransporter in die Schaufensterscheibe eines Ulmer Juweliergeschäfts gefahren. Die beiden Männer in dem Fahrzeug waren zunächst geflüchtet. Inzwischen konnten sie laut Polizei ermittelt werden.
Transporter fuhr zweimal ins Schaufenster
Es ist früh am Morgen, als Juwelier Baris Kilic einen Anruf von der Polizei erhält. Jemand habe versucht, in seinen Laden einzubrechen. Sofort eilt Kilic zu seinem Juweliergeschäft in der Ulmer Innenstadt. Was er dort sieht, schockiert ihn: Scherben, abgebröckelter Putz und: Ein verwaister, silberner Kleintransporter, der ganz offensichtlich frontal in die Scheibe gefahren ist. Polizeibeamte haben den Tatort abgesperrt und sichern Spuren.

Bei einem Unfall fährt man einmal gegen die Scheibe und setzt nicht zum zweiten Mal an.
Für Kilic ist sofort klar: Das kann kein Unfall gewesen sein. Er sagt, der Transporter sei nicht ein- sondern gleich zweimal gegen das Schaufenster gedonnert. "Bei einem Unfall fährt man einmal gegen die Scheibe und setzt nicht zum zweiten Mal an", so der Juwelier. Ein Zeuge hatte gesehen, wie zwei Männer gegen 6:30 Uhr in Kilics Schaufenster gefahren und anschließend geflüchtet sind.
Der Zeuge wählte den Notruf. Die Polizei suchte nach den Männern und nahm vorläufig einen 45- und einen 38-Jährigen fest. Wie erste Ermittlungen ergeben haben, war der Kleintransporter gestohlen. Laut Polizei sind beide Tatverdächtige inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Polizei schätzt Schaden auf mehrere zehntausend Euro
Am Tag nach dem Vorfall begutachtet Baris Kilic gemeinsam mit Handwerkern den Schaden. Die Polizei schätzt ihn auf mehrere zehntausend Euro. Immerhin: Kilics Sicherheitsglas hat dem Transporter standgehalten, die Täter gingen leer aus. Trotzdem sei der Schaden groß, so der Juwelier: Eine Scheibe, die Ladentür und die Jalousien müssten ausgetauscht werden. Außerdem sei das Mauerwerk beschädigt worden.

Es ist der zweite Einbruch in Kilics Juweliergeschäft seit seiner Eröffnung. Schon im Januar 2013 seien dort Unbekannte eingedrungen und hätten Goldschmuck im Wert von rund 100.000 Euro erbeutet. Nach diesem Erlebnis hatte Kilic einen Blumenkübel aus Beton vor dem Laden postiert. Jetzt wolle er die Stadt bitten, noch einen weiteren aufzustellen. Damit kein Auto mehr an den Landen heranfahren kann.