Der Neubau eines Patienten- und Forschungsgebäudes am Universitätsklinikum Ulm hat am Dienstagvormittag mit dem offiziellen Spatenstich begonnen. Geplant ist ein fünfstöckiges Gebäude. Bevor die Bäume auf dem Grundstück für das Vorhaben gefällt wurden, gab es Proteste von Klimaaktivisten, die mehrere Bäume besetzt hatten.
Im Erdgeschoss sollen künftig Krebspatienten und -patientinnen betreut werden, die nicht mehr auf herkömmliche Weise behandelt werden können. Sie erhalten dort laut Uniklinik Medikamente aus neuen Therapiestudien. Der Neubau bringe künftig unter einem Dach die onkologische Krankenversorgung und eine Krebsforschung auf Spitzenniveau zusammen.
Im Obergeschoss bekommt das "Nationale Centrum für Tumorerkrankungen" (NCT) seine neue Heimat. Die Uni Ulm ist damit einer von nur sechs NCT-Standorten in Deutschland - neben Heidelberg der zweite in Baden-Württemberg. Dort werden 80 Arbeitsplätze für Forschung und Lehre entstehen.
Neubau für schwerkranke Krebspatientinnen und -patienten
Im neuen Gebäude kommen außerdem vorübergehend Menschen mit bösartigen Krebserkrankungen unter, während das Bettenhaus der Klinik für Innere Medizin saniert wird. Aber auch langfristig wird der Neubau Platz für die Versorgung schwerkranker Krebspatientinnen und -patienten bieten.
Insgesamt kostet das Gebäude 32 Millionen Euro. Das Land übernimmt davon einen Teil durch eine Sonderfinanzierung.
Verzögerter Baustart durch Klimaproteste
Lange vor Baubeginn gab es Proteste, nicht gegen das Zentrum an sich, sondern gegen den Standort. Bei Vorarbeiten waren Bäume gefällt worden. Dagegen hatten Klimaaktivisten demonstriert, der Baubeginn verzögerte sich deshalb um ein Jahr. Professor Dr. Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin, ist dennoch zuversichtlich, dass die Bauarbeiten - wie nun geplant - in zwei Jahren abgeschlossen sein werden.