Planfeststellungsbeschluss erteilt

Staustrecke ade: Neuer Albaufstieg der A8 darf gebaut werden

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Fabian Ziehe
Fabian Ziehe

Der Albaufstieg der A8 von Mühlhausen nach Hohenstadt kann kommen. Das Regierungspräsidium Stuttgart gibt grünes Licht. Der Bund muss noch rund 900 Millionen Euro für den Bau freigeben.

Autobahn-Staus am Albaufstieg - die sollen bald der Vergangenheit angehören: Das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart hat jetzt aus planerischer Sicht den Weg frei gemacht für den Bau des neuen Albaufstiegs der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt (beide Kreis Göppingen). Die Behörde teilte heute mit, dass sie an diesem Mittwoch den entsprechenden Planfeststellungsbeschluss erteilt hat. Durch den sechsstreifigen Aus- und Neubau soll das äußerst stauträchtige Nadelöhr der Autobahn beseitigt werden.

Um Albaufstieg der A8 wird seit Jahrzehnten gerungen

Regierungspräsidentin Susanne Bay äußerte sich erfreut über den "Abschluss des sehr aufwendigen und komplexen Genehmigungsverfahrens". Über den Ausbau der A8 ist seit Jahrzehnten gerungen und gestritten worden. Und die Zeit drängte zusehens: Mittlerweile sind weite Teile der Autobahn 8 zwischen Karlsruhe und München sechsstreifig ausgebaut. Und der existierende zweigeteilte Albaufstieg hat hohen Sanierungsbedarf. Der Streckenabschnitt ist eine der ältesten Autobahnstrecken Deutschland. Er ist steil und kurvig, häufig kommt es zu Unfällen. Die Albabstiegstrasse wurde 1937, die Albaufstiegstrasse 1957 mit jeweils zwei Fahrstreifen fertiggestellt.

Visualisierung des geplanten Albaufstiegs der A8
Eine Visualisierung des geplanten Albaufstiegs der A8: Die Autobahn von Stuttgart herkommend (rechts) wird über die Filstalbrücke in den Tunnel Himmelschleife geführt. Bei der Gosbachtalbrücke kommt die Trasse wieder aus dem Berg, um gleich im Tunnel Drackenstein wieder zu verschwinden. Auf der Albhochfläche hinter Hohenstadt gehte es wieder an die Oberfläche (links), von dort aus führt die A8 weiter Richtung Ulm.

Sofort gebaut werden kann am Albtrauf allerdings noch nicht. Nun liegt es am Bund und an der Priorisierung im Bundesverkehrswegeplan, die nötigen finanziellen Mittel dafür bereitzustellen. Der Neubau ist sehr aufwendig, da mit dem Albtrauf ein schwieriges Terrain und auch etliche Höhenmeter überwunden werden müssen. Geplant sind zwei Tunnel und zwei große Brücken. Die bisherige Aufstiegstrasse soll beidseitig befahrbar werden und künftig bei Bedarf als direkte Umleitungsstrecke dienen. 

Baubeginn der neuen Trasse bestenfalls in zweieinhalb Jahren

"Wir stehen in den Startlöchern, um mit dem A8-Albaufstieg das größte Infrastrukturprojekt Baden-Württembergs zu beginnen", erklärte Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest. Sie versprach, dass durch die Verkürzung der Fahrstrecke um 3,8 Kilometer bei nur noch maximal 3,5 Prozent statt 6,3 Prozent Steigung auch Emissionen eingespart würden. Zudem bringe der Albaufstieg "höhere Verkehrssicherheit, weniger Staus und weniger Lärm". Davon würden gerade die Anrainer-Gemeinden profitieren.

Das bedeutet höhere Verkehrssicherheit, weniger Staus, weniger Lärm und weniger Emissionen.

Die Kostenplanung für den neuen Albaufstieg liegt aktuell bei rund 900 Millionen Euro, sagte eine Sprecherin der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest dem SWR. Der konkrete Termin des Baustarts stehe derzeit noch nicht fest. Mit Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses durch das RP Stuttgart beginne nun die Bauvorbereitungsphase. Diese dauere ungefähr zwei Jahre. Dann erfolgt der Sprecherin zufolge die europaweite Ausschreibung, was nochmals etwa ein halbes Jahr Zeit beansprucht. Stehen dann auch die nötigen Bundesmittel bereit, könne gebaut werden.

Minister Hermann: Albaufstieg als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk

Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sprach von einem "Durchbruch" und einem "vorgezogenen Weihnachtsgeschenk" - auf das man aber viel zu lange habe warten müssen. "Nach jahrelanger intensiver Arbeit haben wir nun endlich die rechtlichen Grundlagen, um dieses so wichtige Projekt umzusetzen", erklärte der Minister. Er betonte auch, dass trotz der Investition in die Straße dies auch ein Schritt zu einer klimafreundlicheren Mobilität sei, da es durch den neuen Albaufstieg weniger Staus geben soll.

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