Sanitäter und Wasserrettung von DLRG, ASB und dem Deutschen Roten Kreuz hatten am Schwörmontag beim Nabada in Ulm und bei der anschließenden Party im Stadtgebiet viele Einsätze - Verletzte mussten versorgt werden, ebenso Menschen im Vollrausch oder mit Unterkühlung.
Viel los in der Einsatzleitstelle bei der DLRG am Neu-Ulmer Donauufer: Alle sitzen dort in einem Raum und koordinieren die Einsätze: Das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, Polizei, Wasserwacht und ein Sicherheitsdienst.
Die Rettungskräfte wissen, worauf sie sich einstellen müssen. Nur ist das jedes Jahr eine andere Herausforderung: Meist sind es Hitzeerschöpfungen, dieses Jahr dominierten die Unterkühlungen.
5.000 Menschen waren nach Angaben der Organisatoren auf dem Wasser. Zwei Menschen wurden vor dem Ertrinken gerettet. Knochenbrüche mussten versorgt, rund 100 unterkühlte Schwimmer in Rettungsdecken gehüllt werden. 17 Verletzte kamen ins Krankenhaus. Die Polizei in Ulm spricht insgesamt aber von einem "friedlichen Verlauf" des Schwörmontags. Sieben Körperverletzungen wurden angezeigt.
Rettungskräfte beim Schwörmontag in Ulm: Hauptproblem ist der Alkohol
Auch wenn am Schwörmontag 2023 weniger los war als in den Jahren zuvor: Der Alkohol ist jedes Mal das Hauptproblem, erzählt Dorothea Gansloser vom DRK - und erinnert sich an das vergangene Jahr: "Ich hatte schon lang nicht mehr so viel Schiss, die Leute waren absolut hemmungslos." Menschen klauen das medizinische Material aus dem Rucksack oder direkt von der Trage.
Schwörmontag: Sexuelle Übergriffe und "Antanzmasche"
Teilweise sind Männer auch sexuell übergriffig gewesen, ergänzt Dorothea Gansloser. Das Problem, dass Menschen den Rettungskräften gegenüber vollkommen respektlos auftreten, werde von Jahr zu Jahr schlimmer, beobachtet DRK-Mann Tobias Schwetlik: "Das wird teilweise enthemmter, teilweise distanzloser", sagt er. Für die Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit für die Öffentlichkeit opfern, ist das "nicht so schön, wenn sie angepöbelt oder gar körperlich angegangen werden."
Und dennoch sind die meisten Rettungskräfte motiviert, beim Schwörmontag ihre Hilfe anzubieten. Matthias Lange vom DRK-Ortsverein Ulm zum Beispiel ist seit 1986 dabei und möchte die Einsätze nicht missen: "Das macht einem Freude, wenn man sieht, dass man durch seinen Dienst den anderen das ermöglichen kann, zu feiern und einen schönen Abend zu verbringen."