Lange war nicht klar, ob das Nabada im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fällt. Gewitter waren vorhergesagt, für die Menschen auf dem Wasser lebensgefährlich. Erst um 14:30 Uhr fiel schließlich die Entscheidung des Ulmer Oberbürgermeisters: Der Umzug findet statt.
Hier können Sie den SWR-Livestream vom Nabada nochmal anschauen:
Es war eine herrliche Szene, die so tragend begann und schließlich in Jubel ausartete: "Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei", sagte ein Polizist in gebotenem Ernst in ein Megafon. Die Worte waren gerichtet an hunderte "wilde Nabader", die sich mit Schlauchbooten und Gummitieren in die Iller in Richtung Donau stürzen und nabaden wollten.
Schöne Szene an der Iller beim Einstieg der Nabader
Und weiter: "Der Oberbürgermeister hat gerade die Veranstaltung genehmigt..." Weiter kam der Polizist mit seiner frohen Kunde nicht, der Jubel der Nabader übertönte ihn ganz einfach. Aber das Wesentliche war gesagt: Das Nabada findet statt. Trotz Gewitterwarnung, aber der Deutsche Wetterdienst hatte offenbar grünes Licht gegeben. Keine roten Körbe also am Ulmer Münster, die eine Absage bedeutet hätten.
Ein paar Blitze und etwas Donner hatten offenbar von der mutigen Freigabe nichts mitbekommen. Und der Regen? Der fiel. Immer wieder. Den tausenden wilden Nabadern dürfte der allerdings herzlich egal gewesen sein, denn nass waren sie sowieso. Es waren augenscheinlich aber deutlich weniger als in den Vorjahren bei sonnigem Wetter. Auch an den Ufern ging es deutlich entspannter, aber eben auch nasser, zu.
14 Motivboote beim Nabada
Die Zuschauerinnen und Zuschauer, ab und an unter bunten Regenschirmen versteckt, sahen 14 Motivboote, die regionale und überregionale Themen aufgriffen. Ob die anstehende Oberbürgermeisterwahl in Ulm oder die viel kritisierte Imagekampagne des Landes Baden-Württemberg - all das wurde aufs Korn genommen. Auch die Kauflust der Chinesen, was europäische Firmen angeht, war Thema auf einem der Boote.
Sehr hübsch auch: Das Boot "Landesgarten-STAU", in Anlehnung an die Landesgartenschau, die Ulm im Jahr 2030 ausrichtet. Die allerdings noch mehr Baustellen als jetzt in die Stadt bringen wird.
An diesem Tag dürften die aber egal gewesen sein: Es trieben selbstgebaute Flöße, Wasserfahrräder, Flamingos, Einhörner und allerhand anderes Gummigetier die Donau herunter, die vielleicht doch eines mit den künftigen Baustellenstaus in Ulm gemeinsam hatten: Es ging ungefähr mit einem Meter pro Sekunde vorwärts.