Der Q-Hof in Dischingen-Frickingen (Kreis Heidenheim) wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Bauernhof. 450 Kühe, Weihnachtsbaumverkauf - an sich nicht ungewöhnlich. Aber die Familie Raunecker geht immer neue Wege, um den Kunden Aufenthaltsqualität zu bieten. Im hofeigenen Café isst man den Kuchen praktisch direkt neben den Kühen.
Weihnachtsbäume, Kühe und ein Café: immer Neues auf dem Q-Hof
Auf dem Hof der Brüder Peter und Michael Raunecker gibt es immer viel zu tun. Kein Wunder, bei so vielen Geschäftsfeldern. Momentan natürlich der Renner: der Weihnachtsbaumverkauf. Es stehen so viele Bäume auf dem Hof, man fühlt sich fast wie in einem Nadelwald. Und auch wenn der ein oder andere Kunde eisern um den Preis feilscht - fündig wird hier jeder.
Eine Frau aus Heidenheim erzählt, dass sie jedes Jahr ihren Weihnachtsbaum auf dem Hof der Rauneckers kauft. "Und dann machen wir ein Kaffee-Stündchen danach. Dafür ist das hier ein wunderschöner Ort!", schwärmt sie.
Das Besondere: Jeder, der einen Baum kauft, bekommt einen Gutschein für einen Kaffee dazu. Den kann man im Café direkt über dem Stall einlösen. "Ich glaube, es ist wichtig, dass man etwas Aufenthaltsqualität bietet. Und dementsprechend kommen die Leute schon ganz gerne", weiß Hof-Chef Michael Raunecker.
Q-Hof will Kundschaft auf den Bauernhof in Frickingen bringen
Während man im Q-Café selbstgebackenen Kuchen isst und auf die Kühe hinabschaut, schauen die wiederkäuend zurück. Mit solchen Ideen will der Hof seine Produkte direkt an die Kundschaft bringen. Im Café verkaufen die Rauneckers unter anderem auch ihren selbst hergestellten Käse und das eigene Dinkelmehl.
Bei den Rauneckers funktioniert das gut. Auch, weil die ganze Familie zusammen arbeitet. Sonst wäre der Aufwand kaum zu bewältigen. Dennoch kann sich Michael Raunecker vorstellen, dass die Direktvermarktung auch für den einen oder anderen Betrieb ein Zukunftsmodell sein könnte. Dazu müsse aber die Lage und die Kundschaft passen. Ansonsten sei es für viele Betriebe nur ein Zubrot zum regulären Geschäft.
Wenige Direktvermarkter im Landkreis Heidenheim
Dieser Meinung ist auch Daniela Schweikhart vom Landratsamt Heidenheim. Im gesamten Landkreis gibt es rund 600 Bauernhöfe. Davon vermarkten gerade mal etwas mehr als 50 ihre Produkte direkt an die Kundschaft. "Es ist ein bisschen Typ-Sache. Es ist nicht jedermanns Sache, direkt mit den Kunden zu tun zu haben", meint sie.
Viele würden erstmal klein anfangen. Mit einem Milchautomaten zum Beispiel. Manchmal komme dann immer mehr dazu - erst Eier, dann Nudeln. So entwickle sich die Direktvermarktung oft ganz organisch auf den Höfen, ergänzt Daniela Schweikhart .