Kenner wissen: Beim Spargel gibt es wahnsinnig große Unterschiede. Viel hängt dabei von den Bauern ab. Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Wie viel und wann wird gewässert? Und natürlich die wichtigste Frage: Wann wird geerntet? In Langenau bei Ulm hat ein Landwirt dafür ein spezielles Hilfsmittel: Einen Spargel-Sensor im Boden.
Wenn Landwirt Christian Häge wissen will, wie es seinem Spargel geht, dann zückt er einfach sein Handy. Eine App verrät ihm, wie es um die Feuchtigkeit und die Temperatur im Spargelacker steht. Das funktioniert mit einem gabelförmigen und etwa zehn Zentimeter langen Sensor im Boden. Dieser übermittelt rund um die Uhr Echtzeit-Daten über den Zustand des Bodens, wann immer sie der Landwirt wissen will. Dabei zeigt der Sensor dem Landwirt nicht nur eine Momentaufnahme, sondern auch, wie sich Wärme und Feuchtigkeit im Laufe des Tages entwickeln. So kann er abschätzen, wie weit der Spargel ist, und spart sich den Weg vom Hof auf den etwa einen Kilometer entfernten Acker.
Die Technik erspart ihm viel Zeit und Mühe. Ganz ersetzen kann sie die Handarbeit nicht. Wenn Christian Häger jetzt wirklich wissen will, ob der Spargel erntereif ist, fährt er auf den Acker und schaut selbst nach. Sensoren hat der Landwirt nicht nur im Spargelacker, auch im Erdbeerfeld steckt einer. Im Kühlhaus zeigen sie zudem die Temperatur und im Silo den Füllstand an.
Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Digitalisierungszentrum Ulm/Alb-Donau und dem Unternehmen IT-Engineering Reith aus Langenau installiert. Zum Einsatz kommt dabei eine neue Funktechnologie namens LoRaWAN (Long Range Wide Area Network). Damit könne man die Sensoren in einem weiten Gebiet erreichen, zudem hätten die Sensoren eine Batterie-Laufzeit von mehreren Jahren, sagt Thomas Reith, Geschäftsführer des IT-Unternehmens. Diese Sensortechnik werde künftig in landwirtschaftlichen Betrieben immer bedeutender werden, meint der IT-Fachmann.