Die Geduld der Autofahrer ist am Montag auf die Probe gestellt worden. Viele ärgerten sich zwar darüber, im Stau zu stehen, äußerten aber Verständnis für den Bauernprotest. Die Lage an den Hotspots der Bauernproteste war an vielen Orten "dynamisch", so ein Sprecher der Polizei Schwaben Süd/West. So gab es am Montagmorgen bei der A7-Auffahrt bei Nersingen Behinderungen, am Mittag auf der B25 zwischen Nördlingen und Donauwörth. Viele Behinderungen gab es auf der B30 von Biberach bis zum Ulmer Donautal, ebenso rund um Ehingen und. Auch an Auffahrten zu Autobahnen und Bundesstraßen gab es Staus, Blockaden und Verzögerungen.
Auch am Montagabend noch Staus und Blockaden
Die Verkehrsbehinderungen haben den ganzen Montag angehalten. Bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag im Rasthof Ulm-Seligweiler hatte der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Ulm-Ehingen, Ernst Buck, angekündigt, dass die Proteste 48 Stunden lang aufrechterhalten werden sollen. Die Bauernverbände haben die ganze Woche zu Protesten aufgerufen, am Mittwoch und Donnerstag sind in der Region weitere Aktionen geplant.
Mehr als 100 Traktoren versammelten sich am Abend in Aalen zu einem Mahnfeuer. Es war der Abschluss der Veranstaltungen im Ostalbkreis, hier hatte unter anderem ein Traktoren-Konvoi auf der B29 zwischen Gmünd und Aalen für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auch im Alb-Donau-Kreis, oder auf der B30 zwischen Biberach und Laupheim hatte es erhebliche Behinderungen gegeben. Zu einer Bauernkundgebung in Nördlingen im Kreis Donau-Ries kamen nach Polizeiangaben etwa 2.300 Personen sowie mehr als 1.400 Traktoren und Schlepper. Mehrere hundert Traktoren kamen zu einer Kundgebung nach Neu-Ulm und sorgten für Staus auf der B10/ Europastraße.
Bauernproteste: Insgesamt wenig Zwischenfälle
Bei aller Dynamik des Geschehens und bei allem Unmut der Landwirte: Insgesamt gab es zwischen der Ostalb und Oberschwaben nur wenige Zwischenfälle. Die Landwirte zeigten sich laut einem Sprecher der Polizei Schwaben Süd/West - zuständig auch für die Landkreise Günzburg und Neu-Ulm - kooperativ, im Großen und Ganzen sei es ein gutes Miteinander gewesen, vereinzelt hätten sich Landwirte und Autofahrer ihrem Ärger gegenüber der Polizei Luft gemacht, es sei aber bei Worten geblieben.
Autofahrer haben trotz der langen Staus auch Verständnis für die Proteste und Blockaden geäußert. Das ergab ergab eine SWR-Umfrage an der Raststätte Seligweiler bei Ulm.
Beginn der Schlepperzüge schon in den frühen Morgenstunden
Betroffen waren am Montagmorgen vor allem Zu- und Abfahrten auf Bundesstraßen und Autobahnen. Traktoren hatten sich in der ganzen Region versammelt. Etwa 30 Traktoren standen zwischen den Kreisverkehren an der A7-Auffahrt bei Nersingen im Kreis Neu-Ulm. Auch die Bundesstraßen an den A7-Zufahrten im Kreis Heidenheim waren blockiert. Bei Seligweiler an der A8 blockierten etwa 100 Traktoren die Auffahrten. Hier war kein Durchkommen möglich - weder auf die Autobahn, noch über die Bundesstraße. Es hatten sich kilometerlange Staus gebildet.
Im Alb-Donau-Kreis lag ein Protest-Schwerpunkt in Ehingen. Rund um die Stadt waren alle drei Bundesstraßen, die B311, die B465 und die B492 blockiert.
Berufspendler, die am Morgen ins Ulmer Donautal mussten, sind ebenso kalt erwischt worden. Auf- und Abfahrten des Zubringers B30 waren teilweise blockiert, ebenso das Jordanei bei Biberach. Von Biberach aus gab es ab 9 Uhr einen Zug über die B30 nach Laupheim - mit entsprechenden Behinderungen. Im Ostalbkreis war die B29 bei der A7-Zufahrt Aalen-Westhausen blockiert. Autofahrer mussten sich auch auf der B29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen sowie auf der B290 zwischen Aalen und Ellwangen wegen Traktoren-Konvois auf Behinderungen einstellen.
Spontane Aktionen auch in der Ulmer Innenstadt
Manche Demonstrationszüge waren angemeldet, andere nicht. Die Landwirte standen nicht nur an den Autobahnen, auch an anderen Orten starteten sie "spontane", unangemeldete Aktionen. In der Ulmer Innenstadt waren den ganzen Tag über Traktoren unterwegs und machten mit einem lauten Hupkonzert auf sich aufmerksam. Der Verkehr lief teils nur noch in Schrittgeschwindigkeit.
Kundgebungen überall in der Region
Nachdem am Montagmorgen viele Knotenpunkte blockiert wurden, zogen viele Landwirte weiter auf Kundgebungen. In Laupheim traf um 11 Uhr ein Demozug über die B30 aus Biberach ein. Dort wurde auf dem Festplatz eine Kundgebung abgehalten. Kundgebungen gab es unter anderem auch in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) und in Schwäbisch Gmünd. Zur Kundgebung in Neu-Ulm kamen mehrere hundert Traktoren und sorgten für Staus auf der B10/ Europastraße.
In Nördlingen kamen Montagnachmittag nach Polizeiangaben etwa 2.300 Menschen sowie mehr als 1.400 Traktoren und Schlepper zu einer Kundgebung. In Aalen versammelten sich am Abend Landwirte mit mehr als 100 Traktoren zu einem Mahnfeuer. Es war der Abschluss der Veranstaltungen im Ostalbkreis. Für die kommenden Tagen sind noch einzelne Aktionen geplant, wie am Donnerstag eine Schleppersternfahrt nach Heidenheim.