Im Prozess um die Attacke gegen einen Polizisten in Zivil am Landgericht Ulm hat am Freitag ein jugendlicher Zeuge nach der Androhung einer Beugehaft doch noch ausgesagt. Das Gericht hatte die Ordnungshaft angekündigt, nachdem der 14-Jährige am Freitagmorgen nicht hatte aussagen wollen. Der Jugendliche wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehört. Zum Inhalt der Aussage ist derzeit nichts bekannt.
14-Jähriger war bei Angriff auf Polizisten in Zivil noch strafunmündig
Am Landgericht Ulm wird derzeit gegen drei Männer wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung an einem Polizisten verhandelt. Als Motiv dafür hat die Staatsanwaltschaft angenommen, die vier hätten in dieser Nacht den Plan gehabt, so wörtlich, "jemanden aufzumischen".
Der 14-Jährige soll bei der Tat im Februar 2023 dabei gewesen sein. Weil er damals noch 13 Jahre alt war, gilt er als strafunmündig, die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt. Der Jugendliche war schon zum Prozessauftakt am Montag als Zeuge geladen, da erschien er aber nicht.
Angriff in Ulm: Polizist schildert vor Gericht Todesangst
Den drei Angeklagten im Alter von 18, 24 und 25 Jahren wird vorgeworfen, ihr Opfer nachts in Ulm angegriffen und schwer verletzt zu haben. Das Opfer, ein 25-jähriger Polizeibeamter auf Probe im Bereich des Präsidiums Mannheim, schilderte zum Prozessauftakt vor Gericht umfangreich den Angriff. Er habe Todesangst gehabt.
Der 25-Jährige will sich als Nebenkläger nicht öffentlich äußern. Für ihn geht derweil das Berufsleben weiter. Und immerhin etwas Positives gibt es auch über seine Karriere zu berichten: Seit Kurzem ist er nicht mehr Beamter auf Probe - sondern auf Lebenszeit.
Tathergang in Ulm bei Angriff auf Polizisten in Zivil
Die angeklagten Männer sollen zum Tatzeitpunkt vermummt gewesen sein. Nach den bisherigen Ermittlungen und Aussagen waren sie dem späteren Opfer in der Tatnacht in der Ulmer Innenstadt deswegen aufgefallen. Der 25-Jährige habe die Gruppe angesprochen, die Polizei gerufen und ihnen folgen wollen, als er angegriffen wurde.
Einer der Angeklagten weist die Vorwürfe zurück, die anderen beiden schweigen bislang. Im Prozess werden insgesamt 26 Zeugen und ein Sachverständiger gehört. Das Urteil könnte Anfang August fallen.