Polizist wurde bei Angriff auf dem Ulmer Kornhausplatz schwer verletzt.

Prozess wegen versuchten Mordes hat begonnen

Todesangst - Polizist sagt nach Angriff in Ulm aus

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Martin Miecznik
SWR Aktuell Autor Martin Miecznik
Maren Haring
Maren Haring
Carola Kührig
Carola Kührig

Drei Männer sollen einen Polizeibeamten in Zivil in Ulm angegriffen haben. Beim Prozessauftakt am Montag schilderte der Polizist den Angriff und sagte, er habe Todesangst gehabt.

Am Montag hat am Landgericht Ulm der Prozess gegen drei Angeklagte begonnen, die im Februar einen Passanten in Ulm angegriffen und schwer verletzt haben sollen. Bei dem Opfer handelte es sich um einen Polizisten in Zivil. Der 25-Jährige wurde am Montag befragt.

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Den Männern im Alter von 18, 23 und 24 Jahren wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die drei Angeklagten schwiegen. Außerdem erschien ein heute 14-jähriger Jugendlicher, der ebenfalls beteiligt gewesen sein soll, am Montagnachmittag nicht zur Vernehmung. Er ist als Zeuge geladen. Seine Aussagen soll er unter Ausschluss der Öffentlichkeit machen.

Todesangst - Polizist schildert im Prozess den Angriff

Nach Ansicht der Staatsanwältin seien die vier maskierten Täter darauf aus gewesen, "in dieser Nacht jemanden aufzumischen". Das Opfer, ein 25-jähriger Polizeibeamter auf Probe im Bereich des Präsidiums Mannheim, schilderte vor Gericht am Montag umfangreich den Angriff. Er habe bei dem Angriff Todesangst gehabt.

Als die Schläge losgingen, habe er das Gefühl für die Einzelheiten verloren, sagte der 25-Jährige. Bei dem Angriff war er schwer verletzt worden. Er erlitt unter anderem mehrere Brüche am Kopf. Sein bester Freund habe ihn bei einem Besuch im Krankenhaus zunächst nicht erkannt, erzählte er vor Gericht.

Der 25-Jährige musste mehrfach operiert werden, weitere Operationen stehen noch an. Angaben zu den Angreifern konnte er jedoch nicht machen, die Täter waren vermummt.

Zwei der drei Angeklagten beim Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht Ulm: Nach einem Angriff in  Ulm auf einen Polizisten in Zivil wird drei Männern versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Das Opfer sprach vor Gericht von Todesangst.
Zwei der drei Angeklagten beim Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht Ulm: Nach einem Angriff in Ulm auf einen Polizisten in Zivil wird drei Männern versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Die drei angeklagten Männer und ein zur Tatzeit 13-jähriger, noch strafunmündiger Jugendlicher, hatten ihn laut Anklage in einer Nacht im Februar bei der Ulmer Volkshochschule in einen Hinterhalt gelockt. Dort schlugen ihn die Täter zu Boden und traten unter anderem auf seinen Kopf ein.

Der 25-Jährige hatte zuvor bereits die Polizei gerufen, weil ihm die Gruppe verdächtig vorkam. In Ulm war der Polizist wegen einer Fortbildung. Kurz vor dem Angriff hatte er im Ulmer Präsidium seine Dienstwaffe abgegeben und war in Zivil unterwegs.

Inzwischen ist der Polizist in Mannheim wieder im Dienst. Er habe allerdings noch lange mit den Folgen des Angriffs in Ulm zu kämpfen gehabt, erklärte er am Montag vor Gericht.

Angeklagte nahmen bei Angriff den Tod des Mannes in Kauf

Die drei Männer sollen den 25-Jährigen schließlich schwer verletzt am Tatort in der Ulmer Innenstadt liegen gelassen haben. Dabei haben sie laut Anklage den Tod des Mannes in Kauf genommen. Die Männer flohen, wurden aber kurz nach der Tat gefasst. Zwei der Beschuldigten schweigen zu den Vorwürfen. Der dritte, 24-jährige Angeklagte bestreitet laut Staatsanwaltschaft die Tat.

Mit einem Urteil wird Anfang August gerechnet.

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