Wird der Steinbruch in Straßberg geschlossen?

Bis zu 80 Stellenstreichungen bei Bauunternehmen Schotter Teufel

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Autor/in
Ingemar Koerner
Ingemar Koerner ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Beim größten Arbeitgeber in Straßberg werden laut Gewerkschaft 70 bis 80 Arbeitsplätze gestrichen. Der Steinbruch wird auf ein Mindestmaß heruntergefahren. Verhandlungen laufen.

Beim Bauunternehmen Schotter Teufel in Straßberg (Zollernalbkreis) sollen 70 bis 80 Stellen gestrichen werden. Das hat die Gewerkschaft IG BAU dem SWR mitgeteilt. Das entspricht 70 bis 80 Prozent der 101 Beschäftigten vor Ort. Die Gewerkschaft und die Geschäftsführung handeln derzeit Details aus.

Schotter Teufel: Steinbruch und Schotterproduktion neu aufsetzen

Das rund hundert Jahre alte Traditionsunternehmen Schotter Teufel spricht in seinem Pressestatement von einer "strategischen Neuausrichtung", um nachhaltige Innovationen voranzubringen. Die Schotterproduktion soll stufenweise neu aufgesetzt werden. Fokus soll mehr auf dem Recycling von Baustoffen liegen. Wegen der derzeitigen Verhandlungen gab es keine Antworten auf Fragen zum Stellenabbau.

Große Unsicherheit in Straßberg vor Weihnachten

Bürgermeister Markus Zeiser (parteilos) zeigte sich im Gespräch mit dem SWR entsetzt über die derzeitigen Nachrichten im Ort. Jetzt, kurz vor Weihnachten, habe man im Rathaus all die Straßberger vor Augen, die um ihren Job fürchten, so Zeiser. Fast jede Familie im Ort kennt jemanden, der bei Schotter Teufel arbeitet. Entsprechend groß seien die Sorgen und die Unsicherheit. Er hofft, dass es sobald wie möglich Fakten vom Unternehmen gibt.

In fast jeder Familie in Straßberg gibt es einen Bezug zu Schotter Teufel. Wir haben nicht die Zahlen vor Augen, sondern die Gesichter.

Einbruch beim Steinbruch, Einbruch in Gemeindekasse

Von den Streichungen ist laut einem Gewerkschaftsvertreter auch der Steinbruch in Straßberg betroffen. Dieser Geschäftsbereich solle auf ein Minimum reduziert werden. Sollte am Steinbruch in Straßberg künftig weniger Schotter abgebaut werden, fehle das Geld auch in der Kasse der Gemeinde, so Bürgermeister Markus Zeiser. Die verpachtet den Steinbruch an das Unternehmen, das seit wenigen Jahren zu Holcim gehört. "Ein großer Batzen, der dann für Investitionen fehlt", so Zeiser.

Wie geht es weiter bei Schotter Teufel?

Die Geschäftsführung und die Gewerkschaft verhandeln derzeit die Details. Einige wenige Beschäftigte könnten vielleicht bei einer anderen Niederlassung in Dotternhausen unterkommen, so die IG BAU. Insgesamt gehe es darum, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.

Schotter Teufel gehört seit 2021 zu Holcim. Zum Zeitpunkt der Übernahme hatte das Unternehmen noch knapp 170 Beschäftigte, so der Gewerkschaftsvertreter. Derzeit sind es 101 Beschäftigte. Damit ist es der größte Arbeitgeber in der Gemeinde im Zollernalbkreis.

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