Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof wird wegen finanzieller Schwierigkeiten rund ein Drittel ihrer Filialen schließen. Betroffen ist auch der Standort Reutlingen. Laut Oberbürgermeister Thomas Keck hat die Stadtverwaltung seit Oktober vergangenen Jahres Gespräche geführt, um den Standort zu retten: mit der Galeria-Filialleitung vor Ort, mit der Konzern-Zentrale, dem Betriebsrat und dem Eigentümer der Immobilie. Das Ziel war, dem Warenhaus-Konzern Angebote zu machen, um die Filiale in Reutlingen zu erhalten, so Keck.
Schwerer Schlag für Reutlingen
Die Schließung sei für die Beschäftigten und für Reutlingen als eine der beliebtesten Einkaufsstädte in der Region Neckar-Alb ein schwerer Schlag. Man verliere einen Frequenzbringer und Einzelhandels-Magneten in zentraler Lage zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt, sagte Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Roland Wintzen dem SWR.
Alle Beteiligten sollten jetzt an einem Strang ziehen, um den Galeria-Kaufhof-Standort als Kundschafts-Magneten zu erhalten, so Thomas Keck in seinem Statement. Wintzen sei es wichtig, an dem Standort der Filiale eine Nutzung zu etablieren, die Strahlkraft nach außen habe: Das könnte Einzelhandel sein. Aber auch eine andere Nutzung sei vorstellbar - zum Beispiel für Gastronomie oder Events.
IHK Reutlingen: Schließung ist keine Gefahr für den Wirtschaftstandort
Der Hauptgeschäftsführer der IHK-Reutlingen, Wolfgang Epp, kann die Schließung des Kaufhauses Galeria Karstadt Kaufhof in Reutlingen nachvollziehen. Solche großen Verkaufsflächen seien für eine Stadt der Größenordnung von Reutlingen mittlerweile sehr schwer zu bewirtschaften, der Einzelhandel habe sich verändert. Auch wenn Galeria Anfang 2024 schließt, sieht er keine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Reutlingen.
Von Seiten des Konzerns wollte niemand mit dem SWR vor Ort in Reutlingen sprechen.