Der kriselnde Maschinenbauer Manz in Reutlingen will einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Das habe der Vorstand am Mittwoch beschlossen, teilte das Unternehmen mit. Manz sei zahlungsunfähig und überschuldet im Sinne des Insolvenzrechts.
Der Beschluss sei gefallen, weil ein potenzieller Investor überraschend abgesprungen sei, sagte eine Firmensprecherin dem SWR. Trotz intensiver Gespräche habe man keine neuen Geldgeber gefunden. Hintergrund seien die schwierige Lage und die schlechten Prognosen im Maschinenbausektor. Die börsennotierte Manz AG ist ein Zulieferer der E-Auto-, Elektronik- und Energiebranche.
Manz will Gespräche mit möglichen Investoren fortsetzen
Auslöser der Zahlungsunfähigkeit war laut der Börsen-Pflichtmitteilung, dass Kreditgeber entschieden hatten, Manz keine weiteren Mittel zur Verfügung zu stellen. Man werde den Insolvenzantrag "voraussichtlich in den nächsten Tagen" einreichen.
Trotz des Insolvenzantrags führe Manz weitere Gespräche mit potenziellen Investoren - auch um den Beschäftigten eine Perspektive zu bieten, so die Sprecherin. An den Standorten in Reutlingen und Tübingen beschäftigt Manz 480 Mitarbeiter, weltweit rund 1.200.
Die Geschäfte laufen schlecht bei Manz. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen erheblichen Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahr. Unterm Strich schreibt Manz bereits seit mehreren Jahren rote Zahlen. In den ersten neun Monaten 2024 summierte sich der Verlust auf rund 25,4 Millionen Euro. Im August führte Manz Kurzarbeit ein. Die Krise macht sich auch beim Börsenkurs bemerkbar: Die Aktie der Manz AG hat innerhalb eines Jahres knapp 60 Prozent an Wert verloren.