Hechinger Staatsanwalt spricht von "Schwerkriminalität"

Geldautomaten-Knacker muss mehrere Jahre ins Gefängnis

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Julia Klebitz
Julia Klebitz Reporterin SWR Aktuell Studio Tübingen Regionalbüro Albstadt

Ein Mann hatte mit einer Bande Geldautomaten in den Kreisen Sigmaringen und Breisgau-Hochschwarzwald geknackt. Er flüchtete nach Norwegen, wurde gefasst und jetzt verurteilt.

Ein 33-jähriger Mann muss wegen gemeinschaftlichem schweren Bandendiebstahl sechs Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Das haben die Richter am Landgericht Hechingen am Dienstag entschieden. Er hat gestanden, dass er mit seinen Komplizen mindestens sieben Geldautomaten in den Kreisen Sigmaringen und Breisgau-Hochschwarzwald aufgebrochen hat – oder es zumindest versucht hat. Mehr als 300.000 Euro hat der Mann so erbeutet. Die muss er zurückzahlen. Auch das ist Teil des Urteils.

Kürzere Haftstrafe wegen Geständnis

Bereits am ersten Prozesstag hatten die Beteiligten eine Verständigung getroffen. Der Angeklagte gestand die Taten. Deshalb war kein langwieriger Gerichtsprozess nötig. Die Haftstrafe des 33-Jährigen fiel dafür etwas geringer aus, als es das Strafmaß hergegeben hätte. Laut Staatsanwalt wäre eine Haftstrafe von etwa neun Jahren möglich gewesen. Der Mann sei bei den Taten der Bande eine "zentrale Figur" gewesen.

Wir haben es mit Schwerkriminalität zu tun.

Der Hechinger Staatsanwalt sprach am Dienstag von "Schwerkriminalität". Die Bande habe unter anderem aufwändige Vorbereitungen getroffen und sei mit hoher krimineller Energie vorgegangen. Wie präzise sich die Bande auf die Taten vorbereitet hat, wurde während der eineinhalb Prozesstage in Hechingen deutlich. Laut Gericht haben die Männer vor ihren Einbrüchen spezielles Werkzeug geklaut, das normalerweise für die Rettung von Unfallopfern eingesetzt wird.

Bande schlägt vor allem in kleinen Orten zu

Mit einem sogenannten Rettungsspreizer machten sie sich dann immer wieder an Geldautomaten in Süddeutschland zu schaffen. Ein bis drei Stunden dauert es, bis ein Geldautomat auf diese Weise geknackt ist, so ein Polizist, der als Zeuge aussagte.

Mindestens sieben Mal haben die Männer zwischen 2020 und 2022 zugeschlagen. Sie kundschafteten die Banken laut Gericht im Vorfeld aus. Sie schlugen bevorzugt nachts in kleinen Filialen auf dem Dorf oder in Randlage zu. Unter anderem in Meßkirch-Sauldorf und Inzigkofen-Engelswies (beide Kreis Sigmaringen) oder in Titisee-Neustadt und Breitnau (beide Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Andere Bandenmitglieder sitzen schon

Während die anderen Bandenmitglieder schon vergangenes Jahr zu teils langen Haftstrafen verurteilt wurden, war der 33-Jährige noch auf der Flucht. Im Frühsommer haben ihn Streifenpolizisten bei einer Verkehrskontrolle in Norwegen erkannt. So konnte auch ihm in Hechingen der Prozess gemacht werden.

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