Etwa 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zum Bauernprotest nach Rangendingen gekommen. Mit dabei hatten sie laut Polizei rund 800 Fahrzeuge, vor allem Traktoren und Wagen. Der Protest richtete sich gegen die Sparpläne der Ampelkoalition. Die Bundesregierung will den Landwirten Vergünstigungen bei Agrardiesel und der Kfz-Steuer streichen.
Florian Dieringer, Landwirt aus Rangendingen, hat das Mahnfeuer mitorganisiert. Für ihn steht der Zusammenhalt im Vordergrund der Aktion, sagte er im SWR. Die Landwirte seien verärgert über die Pläne der Regierung.
Bauernprotest auch im Schwarzwald
Auch bei Döggingen, einem Ortsteil von Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis), haben sich am Mittwochabend Landwirte versammelt. Rund 500 Landwirtinnen und Landwirte waren aus der Region zusammengekommen, um gemeinsam Dampf abzulassen. Sie entzündeten ein großes Mahnfeuer neben der B31. Auch einige Bürgerinnen und Bürger waren zur Protestaktion gekommen.
Montag: Kundgebung mit 1.000 Teilnehmenden in Reutlingen
Landwirtinnen und Landwirte wollen auch in der kommenden Woche wieder gegen drohende Subventionskürzungen protestieren, obwohl die Bundesregierung angekündigt hat, einen Teil ihrer Kürzungspläne im Agrarbereich zurückzunehmen. In mehreren Regionen in Baden-Württemberg werden derzeit Aktionen geplant.
In Reutlingen organisiert der Kreisbauernverband für Montag um 11 Uhr eine Kundgebung, zu der 1.000 Traktoren, LKW und andere Fahrzeuge erwartet werden, sagte der Vorsitzende Gebhard Aierstock dem SWR. Die Teilnehmenden werden aus allen Richtungen zum RTunlimited-Gelände, dem ehemaligen Willi-Betz-Areal, fahren. Auch Bäcker, Metzger und Transportunternehmen seien mit dabei, so Aierstock.
Im Lauf der Woche sind mehrere Mahnfeuer im Kreis Reutlingen geplant: in Gomadingen, St. Johann, Römerstein, Hohenstein und Trochtelfingen.
Jüngste Aktionen von Landwirten in BW Staatsanwaltschaft prüft Fälle: Wie weit darf der Bauernprotest gehen?
Umgedrehte Ortsschilder, Galgen mit aufgehängtem Ampel-Schild: Der Protest von Landwirten in BW gegen die Berliner Kürzungspläne ist teils deutlich. Aber auch strafrechtlich relevant?
Am Montagabend ist laut Polizeisprecher eine Versammlung auf dem Reutlinger Marktplatz geplant, die nicht bei der Stadt angemeldet sei. Die Teilnehmenden vermutet die Polizei aus dem Personenkreis der Querdenken-Szene, die sich seit der Corona-Pandemie jede Woche zu unangemeldeten Versammlungen treffen. Sie solidarisieren sich jetzt laut dem Polizeisprecher mit den Bauernprotesten. Die Polizei werde mit Kräften vor Ort sein.
Autokorso in Mössingen und Kundgebung in Ravensburg
Unter dem Motto "Mössingen rollt" wollen am Montagmorgen ab 6 Uhr Landwirte mit Traktoren, Lkw und Pkw einen Autokorso von Mössingen über Nehren, Dußlingen, Ofterdingen und Bodelshausen (Kreis Tübingen) starten. Damit wollen sie unter anderem für günstige Energiepreise, bezahlbare Ernährung und Gerechtigkeit demonstrieren, wie es in einem Flyer heißt, der dem SWR vorliegt.
Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben-Allgäu wollen Landwirte in der kommenden Woche gegen die Sparpläne der Bundesregierung demonstrieren. In Ravensburg werden am Montag bis zu 1.000 Bauern erwartet. Sie wollen sich bei der Oberschwabenhalle treffen und dann in die Innenstadt ziehen, wo eine Kundgebung geplant ist. Organisiert wird die Protestaktion unter anderem von den Bauernverbänden Allgäu-Oberschwaben und Tettnang.
Trotz Teil-Rücknahme der Agrarkürzungen Bauern halten an Protesten fest: Hier wird in BW am 8. Januar demonstriert
Am Montag wollen Landwirte auch in Baden-Württemberg gegen drohende Subventionskürzungen demonstrieren. An diesen Orten finden Demonstrationen statt.
Protestaktionen in BW
Kurz vor Weihnachten hatte es in Stuttgart eine große Demo mit rund 2.000 Traktoren gegeben. Damit wurde der Verkehr in der Landeshauptstadt stundenlang lahmgelegt. Auch im Rhein-Neckar-Kreis und in der Rhein-Neckar-Region sowie in Birkenfeld und in Freiburg und im Dreisamtal gingen Landwirte auf die Straße.