Er ist nur 0,6 Gramm schwer und misst einen Zentimeter im Durchmesser: Der Goldring von Ammerbuch-Reusten (Kreis Tübingen). Damit Besucher ihn besser erkennen können, liegt er in der Ausstellung im Museum der Universität Tübingen unter einer Lupe.
Funde aus Umgebung von Tübingen belegen das Ende der Steinzeit
Gefunden wurde der Goldring nach Angaben des Archäologen Prof. Raiko Krauß von der Universität Tübingen in einem Frauengrab aus der frühen Bronzezeit. Er sei rund 3.700 Jahre alt. Möglicherweise trug die bestattete Frau den Ring als kleines Schmuckstück im Haar. Das Grab untermauert genau wie viele weitere Funde aus dem Ammertal, dass die Menschen dort zum Ende der Steinzeit sesshaft wurden.
Gräber bei Tübingen zeigen: Aus Nomaden wurden Bauern
Im 6. Jahrtausend vor Christus begannen die Menschen nach Angaben des Unimuseums damit, feste Siedlungen zu errichten und ihre Verstorbenen in Gräberfeldern zu bestatten. Aus den Nomaden der Steinzeit wurden sesshafte Menschen. Einer der wichtigsten Umbrüche in der menschlichen Kulturgeschichte. Bei ihren Grabungen haben Archäologen der Universität und des Landesamtes für Denkmalpflege zahlreiche Funde gemacht, die diesen Umbruch belegen.
Kalksteinperlen aus Grab bei Ammerbuch-Pfäffingen
So zeigt die Ausstellung im Museum der Universität Tübingen neben dem Goldring auch Kalksteinperlen, die in einem Frauengrab bei Ammerbuch-Pfäffingen (Kreis Tübingen) gefunden wurden. Außerdem viele Gefäße aus Keramik, die ebenfalls belegen, dass im Ammertal bei Tübingen am Ende der Steinzeit dauerhafte Siedlungen entstanden.