Die Uniklinik Tübingen leitet ein groß angelegtes Forschungsprojekt mit mehreren Kliniken zu einer neuen Immuntherapie gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Bundesministerium für Forschung fördert das Projekt mit rund 10 Millionen Euro. Das Projekt ist vielversprechend: Bei Studien mit Mäusen war die Immuntherapie wirksam.
Immunsystem wird umprogrammiert
Das Immunsystem so umprogrammieren, dass es Tumormoleküle frühzeitig erkennt und bekämpft - das ist die Grundidee hinter der Immuntherapie. Die Uniklinik Tübingen sagt, dass diese Behandlungsmethode seit langem vor allem bei Blutkrebs erfolgreich ist. Nun hoffen die Forscher, dass die neue Therapieform auch bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs anschlägt.
Denn: In Studien mit Mäusen haben Forschende des Biotechnologie Unternehmens Miltenyi Biotec ein Molekül gefunden, das frühzeitig auf die Krebsform hinweist. Die Entdeckung hat die Forschung angestoßen. Genau auf dieses Molekül könnte das Immunsystem auch beim Menschen gepolt werden und so den Krebs rechtzeitig bekämpfen.
Ergebnisse erst 2027
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt laut dem Uniklinikum mit einer Sterblichkeitsrate von 90 Prozent innerhalb von fünf Jahren zu den aggressivsten Krebsformen. Was diese Form so gefährlich macht: Die Symptome kommen spät und die Bauchspeicheldrüse liegt direkt neben wichtigen Organen und Blutgefäßen. Oft wird der Krebs nicht rechtzeitig erkannt und kann nicht mehr bekämpft werden.
Bei dem Forschungsprojekt arbeitet das Uniklinikum Tübingen gemeinsam mit den Kliniken in Freiburg, Heidelberg, München und Berlin und dem Biotechnologie Unternehmen Miltenyi Biotec zusammen. Im Rahmen des Forschungsprogramms sind für 2026 erste klinische Studien mit menschlichen Patienten geplant. Mit ersten wissenschaftlichen Erkenntnissen rechne man dann 2027, so ein Sprecher des Uniklinikums.