Ob auf einem klassischen Liegerad, im schicken Cruiser mit Beiwagen oder im rundum geschützten Vierrad – auf der Spezialradmesse in Lauchringen wurde kräftig in die Pedale getreten. Auf zwei Teststrecken konnten Besucherinnen und Besucher durch die Messehalle und auf dem Außengelände herumflitzen. Auch wenn die ersten Versuche im Liegerad manchmal noch etwas wackelig sind – die meisten Angebote hier sollen das Radfahren erleichtern, erklärt Veranstalter Franz Furmaniak. Überhaupt sei Spezialrad ein irreführender Begriff. Auf der Messe könne jeder genau das Fahrrad finden, das dem eigenen Bedarf und Einsatzzweck entspricht, ist sich Furmaniak sicher.
Bislang hatte die Spezialradmesse in Rheinland-Pfalz stattgefunden – nach drei Jahren Corona-Pause hat das Lauchringer Unternehmen Wolf&Wolf die Veranstaltung übernommen und somit nach Baden-Württemberg geholt. Mit Erfolg: Mehr als 80 Aussteller zeigen hier, zu was Fahrräder alles fähig sind. Ein Schwerpunkt: Sicherheit und Barrierefreiheit. Hier haben Dreiräder einen großen Vorteil, denn sie ermöglichen es auch Menschen mit leichten Einschränkungen, problemlos durch die Gegend zu fahren. Daniel Böhm hat ein elektrisches Liegerad mit drei Rädern getestet. In den Kurven sei es noch etwas schwierig, so Böhm, "aber sonst geil".
Fast alle Fahrräder sind elektrisch
Kaum ein Gefährt verzichtet hier auf elektrische Unterstützung. Einige Räder sind sogar mit einem Solardach ausgestattet und können so ohne Laden an der Steckdose benutzt werden – zumindest bei besten Bedingungen.
Evi Wohlgenannt hat in einem Vierrad Platz genommen, überdacht und mit Scheibenwischern. Vorne sorgen Licht und Blinker für Sichtbarkeit auf der Straße. Das Rad könne alles, witzelt sie. Es sei wie eine Mischung aus Auto und Go-Kart.
Lastenräder könnten auch in ländlichen Gebieten eingesetzt werden
Für den Privatgebrauch und in Großstädten seien Lastenräder längst Alltag, aber das Potential vor allem im ländlichen Raum sei noch viel größer, meint Veranstalter Franz Furmaniak.
Es gebe viele Lösungen für kleine und mittelständige Betriebe, um auch innerhalb von Ortschaften das Lastenrad zu benutzen. Allerdings bräuchte es dafür Anschubhilfe, so Furmaniak. Fest steht: An neuen Ideen mangelt es der Fahrradbranche nicht.