Wegen politischer Parteinahme

Badenova will aus Protest gegen Elon Musk seine Tesla-Flotte loswerden

Stand

Von Autor/in Thomas Hermanns

Weder Kommunikation über X noch Teslas im Fuhrpark. Das südbadische Energieunternehmen hat genug von Elon Musk. Unterstützung kommt vom Regierungspräsidenten.

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Badenova und Freiburgs Regierungspräsident Gabbert schaffen ihre Teslas ab

Das südbadische Energieunternehmen Badenova distanziert sich von dem umstrittenen Tesla-Chef Elon Musk. 20 Prozent seines aktuellen Fuhrparks sind von Tesla - und damit soll nun Schluss sein. Die Badenova teilte mit, keine neuen Fahrzeuge mehr von Elon Musks Firma anzuschaffen und bestehende Leasingverträge von elf Fahrzeugen auslaufen zu lassen.

Die politische Parteinahme des US-Milliardärs sei dabei nur das offensichtlichste Problem. "Mit seinem Wirken wird der Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt", heißt es von Badenova. Das wolle man nicht länger akzeptieren. "Aus unserer Sicht hat er gewisse Grenzen überschritten, indem er sich in die europäische und auch deutsche Politik einmischt", erklärt Manuel Zimmermann, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Badenova.

Wir stehen für gewisse Werte, für Vielfalt, Respekt und Toleranz. Wir sind der Überzeugung, dass sein Agieren in eine ganz andere Richtung geht.

Auch Freiburgs Regierungspräsident will seinen Tesla nicht mehr

Ähnlich äußerte sich auch Carsten Gabbert. Der Freiburger Regierungspräsident fährt privat einen Tesla und will seinen Leasingvertrag ebenfalls nicht verlängern. Wie Gabbert zuerst der "Badischen Zeitung" sagte, wolle er niemanden unterstützen wie Herrn Musk, der "gegen Frauen, Diversität, eine offene Gesellschaft und sogar gegen Inklusion ist."

Die negative Haltung gegenüber Elon Musk zeigte sich auch beim Neujahrsempfang der IHK Südlicher Oberrhein am Mittwoch. IHK-Präsident Eberhard Liebherr kritisierte den Chef des US-Elektroautobauers Tesla, besonders dessen Fremdenfeindlichkeit. Denn diese verschlimmere die Probleme der Wirtschaft noch. "Ohne ausländische Mitarbeiter geht es nicht mehr", sagte Liebherr.

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Dutzende Hochschulen in Deutschland haben angekündigt, den Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) zu verlassen. Darunter auch die Universitäten Stuttgart, Heidelberg und Ulm.

Organisationen und Unternehmen verlassen "X"

Zuletzt fiel Elon Musk in Deutschland vor allem dadurch auf, dass er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Rücktritt aufforderte, als "incompetent fool", also als inkompetenten Deppen, beschimpfte und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen "anti-democratic tyrant", also einen antidemokratischen Tyrannen, nannte. Zudem hat Musk mehrfach zur Wahl der AfD bei der Bundestagswahl aufgerufen. 

All das hat in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass über 60 Universitäten und auch Unternehmen die Plattform "X" verlassen haben. Am Mittwoch gab auch die Universität Freiburg bekannt, sich von X zurückzuziehen. Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) löschten ihre Accounts.

"Ich habe das gekauft, bevor Elon verrückt wurde" steht auf einem Sticker. Ein Anti-Elon-Sticker für Tesla-Fahrer, die auf Distanz zu Elon Musk gehen wollen.
Mittlerweile ein Verkaufsschlager: Anti-Elon-Sticker für Tesla-Fahrer, die auf Distanz zu Elon Musk gehen wollen. Die Badenova will die Sticker nicht an seine Autos kleben. "Für Privatpersonen kann das eine Art des Protests sein. Wir haben uns unternehmerisch für eine andere Lösung entschieden", erklärt Manuel Zimmermann, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Badenov.

Freiburgerinnen und Freiburger nehmen Musk mit Humor

Die Debatte beschäftigt auch private Tesla-Fahrerinnen und Fahrer auf der B 31 in Freiburg. Nicht alle wollen ihr Auto wieder abgeben. Dennoch sind sie sich der Diskussion um den Chef der Firma ihres PKWs bewusst. Aber sie nehmen es mit Humor. Einige haben nun einen besonderen Sticker an ihrem Auto, wie diese Frau erzählt: "Unser Sohn hat uns zu Weihnachten den Aufkleber "I bought this before Elon went crazy" unter den Weihnachtsbaum gelegt."

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