Das Projekt war lange in der Schwebe, doch ist nun klar: Über Rottweil spannt sich bald eine Hängebrücke. Der Gemeinderat hat mehrheitlich dafür gestimmt. Der private Betreiber will in den nächsten Monaten das Vorhaben in die Tat umsetzen.
"Neckarline" 156 Meter länger als "Blackforestline"
Die Hängebrücke "Neckarline" soll das Neckartal auf einer Länge von 606 Metern überspannen. Sie wäre damit die längste Hängebrücke im Südwesten. Zum Vergleich: Die "Wildline" in Bad Wildbad (Kreis Calw) misst 380 Meter und die "Blackforestline" in Todtnau (Kreis Lörrach) kommt auf 450 Meter.
Auf 665 Meter kommt übrigens der "Skywalk" im nordhessischen Willingen. Das Bauwerk ist nach früheren Angaben des Betreibers die längste Fußgänger-Hängebrücke Deutschlands.
In 120 Meter Höhe über die Tannenwipfel schaukeln Schwarzwald-Attraktion: Ein Jahr Hängebrücke über Todtnauer Wasserfall
Ein Kick für Schwindelfreie: Die Hängebrücke in Todtnau feiert Ende Mai ersten Geburtstag. Gäste aus aller Welt haben sich schon darauf gewagt - und überhaupt mehr als erwartet.
Hängebrücke soll Sehenswürdigkeiten verknüpfen
Die "Neckarline" soll künftig als weitere touristische Attraktion die historische Innenstadt von Rottweil mit dem Wahrzeichen, dem TK Elevator Testturm im Industrie- und Gewerbegebiet Berner Feld, verbinden. Baubeginn ist laut Stadt im zweiten Quartal. Über Kosten und weitere Details will die Stadt am kommenden Mittwoch informieren.
Luftige Konstruktion geplant
Ein Spaziergang über das Neckartal: Die Hängebrücke soll nur mit einem sogenannten Pylon auf der östlichen, innenstadtfernen Neckarseite auskommen, um das historische Ensemble von Rottweils historischer Innenstadt zu schützen. Bei einem Pylon handelt es sich um eine Tragekonstruktion. Auch Stützpfeiler im Neckartal sind, anders als in den ersten Plänen gezeigt, nicht mehr geplant.
Ja zur Hängebrücke seit 2017
Die Rottweiler hatten in einem Bürgerentscheid im Jahr 2017 mit großer Mehrheit für das umstrittene Projekt Hängebrücke votiert. Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 50 Prozent stimmten knapp 72 Prozent für das Vorhaben. Nein sagten gut 28 Prozent. Stimmberechtigt waren rund 20.000 Menschen, darunter auch 16-Jährige.