Rettungseinsatz in rund hundert Metern Höhe: Die Bergwacht Schwarzwald hat einen Notfall an der neuen Hängebrücke über den Todtnauer Wasserfall geprobt. In dem Übungszenario hatte sich eine Gleitschirmfliegerin mit ihrem Schirm in der Brücke verheddert und hing dort fest. Die Retterinnen und Retter mussten die Verunglückte am Freitagabend sichern, abseilen und dann aus der Schlucht hoch an die Straße transportieren.
Der SWR hat den Einsatz der Bergwacht mit der Kamera aus nächster Nähe begleitet. Der Film aus der Landesschau Baden-Württemberg vom 19. Juni 2023:
Die 450 Meter lange Brücke ist als möglicher Einsatzort neues Terrain für die Bergwacht. "Die Höhe sind wir gewohnt", sagte Einsatzleiter Christoph Iwertowski. "Was hier ein großes Problem sein kann, sind scharfe Kanten, die unsere Seile und unsere Sicherheitsmaterialien im schlimmsten Fall zerschneiden könnten."
Viele mögliche Einsatzlagen an der Hängebrücke
Das Team hatte bereits in den Tagen vor der großen Übung an der Brücke trainiert, um für einen echten Einsatz an der seit Pfingsten geöffneten Brücke vorbereitet zu sein. Das Gleitschirm-Szenario sei nur eine von vielen möglichen Einsatzlagen, sagte Einsatzleiter Iwertowski.
Letztlich sei es für die Retterinnen und Retter aber auch zweitrangig, wie jemand an der Brücke in Not geraten ist. "Das Wichtigste ist: Wir können ihn da rausholen." Das Verfahren sei jetzt so weit erprobt, dass sich das Team gut vorbereitet fühlt, sollte es im Ernstfall zur Hängebrücke anrücken müssen.
Ortsgruppen Notschrei und Todtnau beteiligt
Die vor über 100 Jahren gegründete Bergwacht gewährleistet im Auftrag des Landes den Rettungsdienst in schwer zugänglichen Gegenden des Schwarzwalds. An der Übung an der Todtnauer Hängebrücke waren Einsatzkräfte unter anderem der Ortsgruppen Notschrei und Todtnau beteiligt. Das von einem privaten Investor finanzierte Bauwerk gilt als neue Touristenattraktion im Schwarzwald.