Die deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl (Ortenaukreis) ist in eine neue Einsatzzentrale umgezogen. Ab sofort arbeiten dort 30 Personen aus Deutschland und Frankreich gemeinsam in einem energieeffizienten Neubau direkt am Rhein. Eingeweiht wurde die neue Station am Freitag unter anderem von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) und dem französischen Präfekten der Region Grand Est, Jacques Witkowski.
Innenminister Thomas Strobl lobte die enge und praktische Zusammenarbeit der Polizeibeamten beider Länder und bezeichnete die frisch eröffnete Polizeiwache als "Haus Europa in der täglichen Praxis". Ulrich Adriano-Ostoyke von der Wasserschutzpolizei in Kehl freut sich nach der bislang provisorischen Unterbringung auf die neue Diensstelle. "Das ist eine große Arbeitserleichterung. Von der Bootshalle in den Rhein brauchen wir jetzt zwei Minuten. Besser kann man als Wasserschutzpolizei nicht gelegen sein", sagt er.
Alte Station wurde zu klein für die Polizeibeamten
Die alte Wasserschutzpolizei-Station im Rheinhafen von Kehl war den Einsatzkräften zu klein geworden. Zuletzt mussten Container als Übergangslösung aushelfen. Auch der Standort der ehemaligen Station - am Ende des Hafenbeckens in Kehl - wurde für die Wasserschutzpolizei zunehmend zum Problem. Denn ohne direkten Zugang zum Rhein, dauerte es bis zu 20 Minuten, bis die Beamten den Rhein über die Hafenstraße erreichten.

Die neue Wasserschutzpolizei-Station bietet neben dem besser gelegeneren Standort direkt am Rhein noch weitere Vorteile. Das zweistöckige Gebäude ist zusätzlich mit einer Bootshalle, einem Bootsanleger und einer Bootstankstelle ausgestattet. Zudem wurde beim Bau auf die Zukunftsfähigkeit und Energieeffizienz der Station geachtet. Das Land Baden-Württemberg hat für den Neubau 12,1 Millionen Euro investiert.
Grenzübergreifende Zusammenarbeit
Die deutsche Polizei und die französische Gendarmerie arbeiten seit 2012 im Grenzgebiet zusammen. Im vergangenen Jahr kontrollierten die Einsatzkräfte rund 700 Schiffe. Laut dem Innenministerium wurden dabei 313 Verstöße festgestellt.
Die deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl überwacht den Schiffsverkehr. Sie sucht aber auch nach Vermissten, kümmert sich um den Umweltschutz und nimmt Unfälle auf.