Mit lauter Musik, Tanzen und Sprechchören haben hunderte überwiegend junge Menschen in der Nacht zum Samstag für mehr Freiräume zum Feiern und bezahlbaren Wohnraum in Freiburg demonstriert. Die Polizei stoppte den unangemeldeten Zug im Stadtteil Stühlinger gleich zu Beginn und löste ihn später auf.
Die Stadt Freiburg hatte zuvor per Allgemeinverfügung Auflagen für die Veranstaltung erlassen. Unter anderem wurden Höchstwerte für die Lautstärke festgesetzt. Weil diese laut Polizei schon zu Beginn überschritten wurden, durfte die Protestparty gar nicht erst losziehen. Die Polizei maß nach eigenen Angaben einen Lärmpegel von 80 Dezibel - erlaubt waren maximal 65.
Polizei blockiert die Demo und löst sie später auf
Auch wegen Unstimmigkeiten über die Route mussten die Demonstrierenden am Ausgangspunkt auf der Eschholzstraße bleiben. Nach etwa zwei Stunden kam es zu Konfrontationen mit der Polizei. Gegen 23 Uhr versuchten die Beamten, die Veranstaltung aufzulösen. Eine Musikanlage wurde beschlagnahmt.
Ein Teil der Demo verlagerte sich daraufhin einige hundert Meter weiter und wurde dort erneut gestoppt. Gegen ein Uhr nachts löste die Polizei die Veranstaltung endgültig auf. Es blieb jedoch insgesamt friedlich. "Relativ störungsfrei, aber langwierig", bilanzierte ein Polizeisprecher den Abend. Er schätzte den Kern der Demo auf 500 bis 600 Teilnehmende.
Protest gegen Boxenverbot und hohe Mieten
Der Protest richtete sich auch gegen zu hohe Mieten in Freiburg. "Es kann doch nicht sein, dass Leute astronomische Mieten verlangen in einer Stadt, in der so viele junge Leute leben", klagte ein Demo-Teilnehmender. Zuletzt gab es in Freiburg immer wieder Protest junger Menschen wegen der aus ihrer Sicht fehlenden Räume und Plätze zum Feiern in der Stadt. Auch ein von der Stadt verfügtes nächtliches Verbot von Lautsprecherboxen stößt auf Kritik.