In einem Video im sozialen Netzwerk TikTok wird einer Kita in Freiburg Missbrauch vorgeworfen. Es wird behauptet, die Leitung der Kindertagesstätte würde die kleinen Kinder fremden Männern mitgeben und ihnen zum Missbrauch zur Verfügung stellen. Anschließend würden die Männer die Kinder wieder zurückbringen. In einem Kommentar unter dem Video heißt es darüber hinaus, dass es sich um eine städtische Kindertagesstätte in Freiburg handle.
Mordaufruf gegen Kita-Mitarbeiter sorgt für Entsetzen
Das Video wurde tausendfach weitergeleitet und kommentiert. Dabei wurde unter anderem zur Tötung eines Mitarbeiters der Kita aufgerufen. Der Mordaufruf hat in der Stadtverwaltung "für blankes Entsetzen" gesorgt. Dies "überschreitet alle Grenzen", hieß es in einer Pressemitteilung. Nun hat die Stadt Freiburg Anzeige erstattet wegen Verleumdung und übler Nachrede.
SWR-Reporterin Samantha Happ zu den Missbrauchsvorwürfen auf TikTok:
Stadt spricht von "haltlosen Anschuldigungen"
Die Missbrauchsvorwürfe seien "aus der Luft gegriffen", es handele sich um "haltlose Anschuldigungen", so die Stadt in der Mitteilung. Es liege keine eine Strafanzeige gegen Mitarbeiter der städtischen Kindertagesstätte vor. Auch zu anderen Kitas lägen weder der Polizei noch der Stadt Hinweise zu diesen Behauptungen vor. Die Eltern der Kita-Kinder seien bereits mit einem Schreiben informiert worden, so die Stadt.
Auch Freiburger Uniklinik weist Vorwürfe vehement zurück
In einem weiteren Video derselben TikTok-Influencerin wird zudem die Freiburger Uniklinik beschuldigt, sie halte Untersuchungsergebnisse von betroffenen Kindern zurück. Belege dazu werden nicht geliefert. Die Uniklinik weist die schweren Vorwürfe in einer Stellungnahme "aufs Deutlichste zurück". Es gebe "keine Hinweise auf ein Missbrauchsgeschehen dieser Art". Grundsätzlich hätten Eltern immer das Recht, Einsicht die Behandlungsunterlagen zu nehmen.
Die Polizei versucht nach eigenen Angaben unterdessen, die Urheberin des TikTok-Videos zu ermitteln. Deren Identität ist auf der Plattform nicht ersichtlich.
Freiburgs OB Martin Horn äußerte sich zu dem Video auf Instagram: