Seit Monaten schreiben die Lörracher Kreiskliniken rote Zahlen. Um Geld einzusparen, soll jetzt der Krankenhausstandort in Rheinfelden bis Ende April 2024 geschlossen werden. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am Mittwoch mit großer Mehrheit beschlossen.
Mehrheit stimmt für Schließung des Rheinfelder Krankenhauses
46 Kreisräte haben an der Sitzung am Mittwoch mit Ja gestimmt, vier haben sich enthalten und fünf Kreistagsmitglieder wollten den Beschluss nicht mittragen und haben dagegen gestimmt. Nach vielen Monaten öffentlicher Debatte, bei der zwischenzeitlich auch der Standort in Schopfheim zur Diskussion stand, findet der sogenannte Lörracher Weg ein Ende. Denn eigentlich sollten bis zur Inbetriebnahme des neuen Zentralklinikums im Jahr 2025 alle vier Standorte erhalten bleiben. Doch die finanzielle Lage der Kreiskliniken zwingt die politischen Akteure zu diesem Schritt.
Seit dem 19. April ist das Krankenhaus in Rheinfelden endgültig geschlossen:
Kreiskrankenhaus schließt Klinik in 800 Kartons verpackt: Operation Umzug in Rheinfelden
Das Kreiskrankenhaus Rheinfelden schließt und zieht nach Lörrach und Schopfheim um. Mitten im Klinikalltag werden Patientinnen und Patienten verlegt und Kisten gepackt. Ein Kraftakt.
Ambulantes Medizinisches Versorgungszentrum geplant
Mit der Schließung des Rheinfelder Krankenhauses erhoffen sich die Kreiskliniken und damit auch der Landkreis als Träger Einsparungen in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro. Die Abteilungen und Mitarbeitenden aus Rheinfelden werden auf die verbleibenden drei Klinikstandorte verteilt. Das sind das St. Elisabethenkrankenhaus und das Kreiskrankenhaus in Lörrach sowie das Kreiskrankenhaus in Schopfheim.
In Rheinfelden soll bis Ende April ein ambulantes Medizinisches Versorgungszentrum, kurz MVZ, entstehen. Der Sprecher der Interessengemeinschaft für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Rheinfelden, Udo Schwehr, bedauert die Schließung, sieht in dem MVZ aber auch große Chancen. Zugesichert wurde auch, dass Rheinfelden weiterhin Standort für den Notarzt- und Rettungswagen bleibt.
Udo Schwehr, Sprecher der Interessengemeinschaft für den Erhalt des Krankenhauses über das geplante Medizinische Versorgungszentrum: