Die Freiburger Altstadt ist inzwischen wieder begehbar. Trotzdem wirkt sich das schlechte Wetter weiterhin auf den Einzelhandel in der Innenstadt aus. So haben auf dem Freiburger Münstermarkt rund 40 der Beschicker für heute abgesagt. Wegen Frost und gesperrter Straßen bauten die meisten Beschicker auch rund drei Stunden später ihre Stände auf als üblich.
Kaltes Wetter schlecht für Münstermarkt
Unter der Kälte würden besonders die Gemüse- und Blumenhändler leiden. Wegen der fehlenden Besucherinnen und Besucher bleiben alle Kunsthändler fern. Die Marktorganisatoren reagierten mit Warnschildern auf das glatte Kopfsteinpflaster. Auch wurde der Platz seit gestern mehrmals gestreut.
Der Marktmeister geht davon aus, dass die Anzahl der Stände zum Wochenende wieder zunimmt. Generell sei es bei schlechtem Wetter üblich, dass weniger Beschicker ihre Waren anbieten. Jedoch komme dies eher im Januar und Februar vor.
Verkehrsunfälle bei Emmendingen und im Schwarzwald
In den südbadischen Landkreisen hat es am Donnerstagmorgen erneut Glatteisunfälle gegeben. Auf der A5 bei der Ausfahrt Riegel (Landkreis Emmendingen) ist ein Lastwagen von der Fahrbahn abgekommen und in der Böschung zum Stehen gekommen. Die Autobahn ist laut Polizei derzeit in Fahrtrichtung Süden komplett gesperrt. Die Bergung des Lastwagens gestalte sich schwierig. Sie kann den ganzen Donnerstagvormittag andauern.
Auf der B31 in Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat es einen Unfall mit einem Streufahrzeug gegeben. Dazu war am Donnerstagmorgen noch nicht Näheres bekannt.
SWR-Reporterin Christina Libuda war am Mittwochmittag in Freiburg unterwegs:
Provisorische Behandlungsplätze einsatz- oder abrufbereit
Bis Mittwochnacht hatten rund 40 Einsatzkräfte der Malteser und des Deutschen Roten Kreuzes einen provisorischen Behandlungsplatz in der Freiburger Messe im Betrieb. Er war am Mittwoch aufgebaut worden, um die Notaufnahmen der Freiburger Kliniken zu entlasten. Er bot Platz für maximal 15 Patienten und diente als Puffer, bis in den Krankenhäusern wieder Platz ist. Am späten Mittwochabend wurde er wieder abgebaut. Die Einsatzkräfte sind aber weiterhin abrufbereit und könnten jederzeit reagieren, sobald es die Situation erfordere.
DRK organisiert Behandlungsplatz im Burghof Lörrach
Das Deutsche Rote Kreuz richtet am Lörracher Burghof einen sogenannten provisorischen Behandlungsplatz ein. Die Notaufnahme am Krankenhaus ist aktuell wegen zahlreicher Glatteisunfälle überfüllt. Am Behandlungsplatz werden Patienten zunächst untersucht und dann auf die Krankenhäuser in der Region verteilt.
SWR-Reporterin Gabriele Krings hat mit dem Leitenden Notarzt, Daniel Schmitz, gesprochen:
250 Patienten vom Rettungsdienst in Freiburg versorgt
Bis Mittwochmittag sind rund 250 Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme der Freiburger Kliniken medizinisch versorgt worden. Das teilte ein Sprecher am Mittwochnachmittag mit. In der Regel hatten die Menschen Knochenbrüche, Prellungen und Platzwunden. Lebensbedrohliche Verletzungen gab es nicht.
Verstärkung aus Karlsruhe, Rastatt und Villingen-Schwenningen
Zur Verstärkung wurden zusätzlich Rettungswagen aus Karlsruhe, Rastatt und Villingen-Schwenningen angefordert. Zu Spitzenzeiten waren allein in Freiburg insgesamt 16 Rettungswagen im Einsatz, normal sind sieben. Auch am Donnerstag wird mit weiteren Verletzten gerechnet.
Neue Warnung für Freitag
Meteorologen erwarten in Südbaden in der Nacht zu Freitag wieder Glatteis. Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr seien möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Ab dem späten Donnerstagabend ziehe von Süden her gefrierender Regen auf. Im Laufe der Nacht gehe dieser zunehmend in Schnee über, hieß es in einer Mitteilung.
Rückblick auf Mittwoch:
Amtliche Glatteis-Warnungen bis Donnerstagvormittag Spiegelglatte Straßen - Notaufnahme in Freiburg am Limit
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Mittwochvormittag weiterhin vor Eisregen und Blitzeis. Die Notaufnahme der Uniklinik Freiburg ist überlastet.