Hunderte Kilo Reis, Nudeln, Klopapapier, säckeweise Spielzeug oder Kuscheltiere, ein Stromgenerator: Die Paletten für die Westukraine sind vollgepackt. Ein Waisenhaus und ein Heim, in dem geflüchtete Ukrainer Schutz finden, sollen die Sachen bekommen. Die freiwilligen Helfer haben sich nach den Zielorten benannt: "Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo".
In SWR Aktuell haben wir am 17. November in der 18 Uhr-Sendung über den Freiburger Hilfskonvoi berichtet:
Für die Helfer ist es jetzt der sechste Hilfskonvoi. Das Organisations-Team um Dietmar Klausmann hat seit Kriegsbeginn viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden. Die Reisen in die Ukraine machen sie auf eigene Kosten. Motivation ist die humanitäre Hilfe, sagt Dietmar Klausmann, den alle auf dem Hof nur "Didi" rufen.
Supermärkte, Schulen und die VAG haben für den Hilfskonvoi gespendet
Die Waren in den Kisten und Kartons kommen aus vielen Quellen. Vor Supermärkten hat die Initiative beispielsweise gesammelt. Aber auch Betriebe wie die Freiburger Verkehrs AG (VAG) haben gespendet. Besonders gerührt hat Dietmar Klausmann, dass die Kinder der Grundschule Bingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) spenden wollten. Klausmann hatte den Kindern im Unterricht vom Schicksal der Waisenkinder in der Ukraine erzählt. Danach hätten viele Kinder mit ihren Eltern Sachen gekauft und Briefe an die Kinder geschrieben.
SWR1 Baden-Württemberg berichtete am 19. November 2024 über den Hilfskonvoi aus Freiburg:
Die freiwilligen Helfer sehen die Wahl Donald Trumps kritisch
Dass Donald Trump wieder US-Präsident werden wird, war für Viele hier ein Schock. Der freiwillige Helfer Michael Kartäuser bekommt beim Gedanken an Trump das Grauen, wie er sagt. Aber es sei auch Ansporn. "Dann muss die Solidarität weitergehen", sagt er. Weil die ganze Hilfe für die Ukraine solle ja nicht umsonst gewesen sein.
Freiburger Ukrainehilfen unterstützen sich gegenseitig
Der aktuelle Hilfskonvoi ist nicht der einzige aus Südbaden. Die seit 30 Jahren tätige Freiburger Ukrainehilfe schickt fast wöchentlich Hilfsgüter Richtung Osten. Organisator und "S´Einlädele"-Geschäftsführer Volker Höhlein packt aber auch bei den Kollegen mit an. Er hat der reinen Freiwilligen-Inititative "Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo" das Lager und den Hof zur Verfügung gestellt. Am Ende gehe es darum, den Menschen in der Ukraine gemeinsam zu helfen, sagt er. Vor allem jetzt vor dem kommenden Winter.
1.000 Tage Krieg in der Ukraine - jeder Hilfskonvoi wird gebraucht
Dass der Krieg tatsächlich mal 1.000 Tage dauern wird, hätte Höhlein wie viele anderen Ehrenamtlichen hier nicht gedacht. Helfer Alexander Gavrylenko hat selbst noch Familie in der Ukraine. Er erzählt, dass fast drei Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind. Sie kämpfen ums Überleben. Nahrung, Hygieneartikel, Stromgeneratoren - all das helfe den Waisenkindern, alleinerziehenden Müttern oder Familien. Und deshalb packen hier alle auch am Sonntagmorgen mit an, sagt er.