1.000 Tage Krieg in der Ukraine

Von Freiburg in die Ukraine: Freiwillige schicken Hilfskonvoi

Stand
Autor/in
Robert Wolf

Der russische Angriff auf die Ukraine dauert fast schon 1.000 Tage. Von Freiburg aus rollen seitdem regelmäßig Hilfskonvois in die Ukraine. Eine Initiative schickt jetzt neue Hilfe.

Hunderte Kilo Reis, Nudeln, Klopapapier, säckeweise Spielzeug oder Kuscheltiere, ein Stromgenerator: Die Paletten für die Westukraine sind vollgepackt. Ein Waisenhaus und ein Heim, in dem geflüchtete Ukrainer Schutz finden, sollen die Sachen bekommen. Die freiwilligen Helfer haben sich nach den Zielorten benannt: "Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo".

In SWR Aktuell haben wir am 17. November in der 18 Uhr-Sendung über den Freiburger Hilfskonvoi berichtet:

Für die Helfer ist es jetzt der sechste Hilfskonvoi. Das Organisations-Team um Dietmar Klausmann hat seit Kriegsbeginn viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden. Die Reisen in die Ukraine machen sie auf eigene Kosten. Motivation ist die humanitäre Hilfe, sagt Dietmar Klausmann, den alle auf dem Hof nur "Didi" rufen.

Das geht wahrscheinlich allen ähnlich. Dass man nicht einfach nur dasteht und fassungslos ist. Sondern hingeht und sagt: Okay, wir können was tun.

Auch für die Kleinsten wurde in Freiburg gespendet: Spielzeug, Süßigkeiten oder Kuscheltiere für Kinder in der Westukraine vor dem Transport.
Auch für die Kleinsten wurde in Freiburg gespendet: Spielzeug, Süßigkeiten oder Kuscheltiere für Kinder in der Westukraine.

Supermärkte, Schulen und die VAG haben für den Hilfskonvoi gespendet

Die Waren in den Kisten und Kartons kommen aus vielen Quellen. Vor Supermärkten hat die Initiative beispielsweise gesammelt. Aber auch Betriebe wie die Freiburger Verkehrs AG (VAG) haben gespendet. Besonders gerührt hat Dietmar Klausmann, dass die Kinder der Grundschule Bingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) spenden wollten. Klausmann hatte den Kindern im Unterricht vom Schicksal der Waisenkinder in der Ukraine erzählt. Danach hätten viele Kinder mit ihren Eltern Sachen gekauft und Briefe an die Kinder geschrieben.

Und die Kinder im Waisenhaus werden auch Botschaften an die Kinder in Bingen machen. Und die bringe ich dann nächste Woche mit.

SWR1 Baden-Württemberg berichtete am 19. November 2024 über den Hilfskonvoi aus Freiburg:

Die freiwilligen Helfer sehen die Wahl Donald Trumps kritisch

Dass Donald Trump wieder US-Präsident werden wird, war für Viele hier ein Schock. Der freiwillige Helfer Michael Kartäuser bekommt beim Gedanken an Trump das Grauen, wie er sagt. Aber es sei auch Ansporn. "Dann muss die Solidarität weitergehen", sagt er. Weil die ganze Hilfe für die Ukraine solle ja nicht umsonst gewesen sein.

Auf einem Hof in Merzhausen bei Freiburg werden die Waren für den Hilfskonvoi in die Ukraine in Transporter und Anhänger gepackt.
Auf einem Hof in Merzhausen bei Freiburg werden die Waren für den Hilfskonvoi in die Ukraine in Transporter und Anhänger gepackt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Waren aus der Ukraine stammen unter anderem aus Spenden von Supermärkten.
Die Waren für die Ukraine stammen unter anderem aus Spenden von Supermärkten. Bild in Detailansicht öffnen
Hilfsgüter für die Ukraine stehen auf einem Hof in Merzhausen bei Freiburg.
Hilfsgüter für die Ukraine stehen auf einem Hof in Merzhausen bei Freiburg. Bild in Detailansicht öffnen
Neben Nahrungsmitteln und Hygieneprodukte, gehen auch medizinische Hilfsmittel mit dem Hilfskonvoi auf die Reise in die Ukraine.
Neben Nahrungsmitteln und Hygieneprodukte, gehen auch medizinische Hilfsmittel auf die Reise in die Ukraine. Bild in Detailansicht öffnen
Auch für die Kleinsten wurde in Freiburg gespendet: Spielzeug, Süßigkeiten oder Kuscheltiere für Kinder in der Westukraine vor dem Transport.
Auch für die Kleinsten wurde in Freiburg gespendet: Spielzeug, Süßigkeiten oder Kuscheltiere für Kinder in der Westukraine vor dem Transport. Bild in Detailansicht öffnen
Die Freiburger Initiative besteht aus freiwilligen Helfern. Die Reisen in die Ukraine bezahlen sie aus eigener Tasche.
Die Freiburger Initiative besteht aus freiwilligen Helfern. Die Reisen in die Ukraine bezahlen sie aus eigener Tasche. Bild in Detailansicht öffnen
Die Initiative nutzt das Lager der befreundeten "Ukrainehilfe Freiburg" für ihren Hilfskonvoi.
Die Initiative nutzt das Lager der befreundeten "Ukrainehilfe Freiburg" für ihren Hilfskonvoi. Bild in Detailansicht öffnen
Zwei Transporter und ein Anhänger gehen auf die Reise nach Berezynka und Mukatschewo. In den Weinkartons ist übrigens kein Wein. Die Kartons haben ein sehr praktische Packgröße, sagen die Organisatoren des Hilfskonvois für die Ukraine.
Zwei Transporter und ein Anhänger gehen auf die Reise nach Berezynka und Mukatschewo. In den Weinkartons ist übrigens kein Wein. Die Kartons haben ein sehr praktische Packgröße, sagen die Organisatoren des Hilfskonvois für die Ukraine. Bild in Detailansicht öffnen

Freiburger Ukrainehilfen unterstützen sich gegenseitig

Der aktuelle Hilfskonvoi ist nicht der einzige aus Südbaden. Die seit 30 Jahren tätige Freiburger Ukrainehilfe schickt fast wöchentlich Hilfsgüter Richtung Osten. Organisator und "S´Einlädele"-Geschäftsführer Volker Höhlein packt aber auch bei den Kollegen mit an. Er hat der reinen Freiwilligen-Inititative "Ukrainehilfe Berezynka & Mukatschewo" das Lager und den Hof zur Verfügung gestellt. Am Ende gehe es darum, den Menschen in der Ukraine gemeinsam zu helfen, sagt er. Vor allem jetzt vor dem kommenden Winter.

1.000 Tage Krieg in der Ukraine - jeder Hilfskonvoi wird gebraucht

Dass der Krieg tatsächlich mal 1.000 Tage dauern wird, hätte Höhlein wie viele anderen Ehrenamtlichen hier nicht gedacht. Helfer Alexander Gavrylenko hat selbst noch Familie in der Ukraine. Er erzählt, dass fast drei Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind. Sie kämpfen ums Überleben. Nahrung, Hygieneartikel, Stromgeneratoren - all das helfe den Waisenkindern, alleinerziehenden Müttern oder Familien. Und deshalb packen hier alle auch am Sonntagmorgen mit an, sagt er.

Hilfe aus Südbaden für Menschen in der Ukraine:

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