Vier Stunden über Leben und Sterben

"Palliativstation" - Freiburger Filmemacher schafft es mit Doku auf die Berlinale

Stand

Vier Stunden über den Alltag auf einer Palliativ-Station? Mit dieser Doku schafft es der Freiburger Filmemacher Philipp Döring in die Festival-Sektion "Forum" der Berlinale.

In seiner über vier Stunden langen Dokumentation widmet sich der aus Freiburg stammende Filmemacher Philipp Döring dem Alltag auf einer Palliativstation: Zwei Monate lang begleitete er Ärzte und Pflegende bei ihrer Arbeit mit Menschen, die im Sterben liegen. Sein Film wird jetzt in Berlin im Rahmen der Berlinale (13.-23. Februar 2025) gezeigt, also beim wichtigsten deutschen Filmfestival. "Was besseres kann einem gar nicht passieren", jubelt Döring, der seine Doku später auch in Freiburg zeigen will.

Philipp Döring mit der Kamera in einem Zimmer einer Palliativ-Patientin
Philipp Döring war mit seiner Kamera zwei Monate lang auf einer Palliativstation in Berlin.

In der Doku "Palliativstation" geht es auch ums Leben

Der Film sei entstanden, nachdem er seinen eigenen Onkel auf einer Palliativstation bis zu dessen Tod begleitet habe, erzählt Döring im Gespräch mit dem SWR. Der Onkel habe bis zum Schluss seinen Lebensmut nicht verloren und sei "trotz bestimmt großer Schmerzen und viel Leid eigentlich immer fröhlich" gewesen, sagt Döring. Das habe ihn sehr beeindruckt. Und so gehe es in seinem Film "eigentlich vielmehr ums Leben als ums Sterben".

Ein Pfleger reicht einem Palliativ-Patienten die Hand
Filmemacher Philipp Döring stammt aus Freiburg.

Intime Momente mit der Kamera eingefangen

Sein Ziel: Zeigen, wie auf einer Palliativ-Station schwerstkranken Menschen geholfen wird, mit dem eigenen Sterben umzugehen und die verbleibende Lebenszeit möglichst reich und bewusst zu erleben. Dabei hat Döring, der den Film auch komplett selbst gedreht hat, viele intime und berührende Gespräche und Situationen mit der Kamera eingefangen. Das Stations-Team habe ihm von Anfang an viel Vertrauen entgegen gebracht. Dass er den Film nahezu im Alleingang realisiert hat, sei "ein immenser Kraftakt" gewesen, schildert Döring in seinem Text für die Berlinale. Andererseits habe er dadurch auch völlige künstlerische Freiheit gehabt.

Regisseur Philipp Döring über den Anstoß zu seinem Film:

Berlinale-Einladung für Döring ein Höhepunkt der Karriere

Der Film "Palliativstation" läuft auf der Berlinale in der Festival-Sektion "Forum", in der vor allem experimentelle, anspruchsvollere Filme gezeigt werden. Die Einladung zur Berlinale sei der Höhepunkt in seiner Karriere, sagt Döring. Der 47-Jährige Regisseur wurde in Freiburg geboren und studierte später dort an der Universität Germanistik, danach Filmregie an der Filmakademie in Ludwigsburg. Er plant, den Film im Rahmen einer Tournee auch in seiner Heimatstadt zu zeigen, vermutlich im kommenden Jahr.

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