Seit fast zwei Monaten werden die vier Nachtmediatoren von der Stadt in den Abendstunden am Seepark, der als besonderer Lärm-Hotspot gilt, eingesetzt. Sie sollen mit den Parkbesuchern in den Dialog treten und sie darauf aufmerksam machen, wenn sie am fortgeschrittenen Abend die Ruhe der Anwohner stören. Die Gruppe ist an ihren auffälligen roten T-Shirts zu erkennen.
Gespräche auf Augenhöhe
Miriam Künzle vom Amt für öffentliche Ordnung zeigt sich zufrieden mit dem Projekt: "Die Resonanz ist bisher total positiv. Die Platznutzer kennen die vier total gut, was uns zeigt, dass das Konzept funktioniert. Aber auch Anwohner kommen auf die Nachtmediatoren zu und sagen: "Super, gestern Abend konnten wir schlafen". Nachtmediatorin Julia Voswinckel erzählt: "Es bringt schon mal total was, dass wir junge Leute sind, dass wir keine Uniform anhaben, dass wir auf Augenhöhe ins Gespräch gehen." Es gebe eine Art Vertrauensverhältnis, weil viele Parkbesucher die Gruppe mit den roten T-Shirts schon kennen.
Die ungezwungene Art der Nachtmediatoren kommt gut an
Die lockere Art der Nachtmediatoren scheint bei den Parkbesuchern gut anzukommen. Auch Markus, der mit ein paar Freunden von der Uni auf der großen Wiese am Ostufer sitzt, erzählt: "Viele nehmen gleich eine Abwehrhaltung ein, wenn die Polizei kommt. Von daher finde ich es cool, dass erstmal Leute rumlaufen, die ganz normal mit einem reden, auch locker drauf sind".
Viele Anwohner halten Projekt für sinnvoll
Einige Anwohner aus den Familienwohnungen der nahegelegenen Studentensiedlung "StuSie" berichten, dass sie einen der ruhigsten Sommer der letzten Jahre erleben. Die Nachtmediatoren seien ein wichtiger Grund.
Nachtmediatoren ersetzen nicht die Polizei
Bereits seit Anfang Mai sind vier Nachtmediatoren im Rahmen der städtischen Initiative "Feiert ruhig" in Freiburg unterwegs - immer von Donnerstag bis Samstag zwischen 18 und 23 Uhr. Sie sollen dabei nicht Polizei oder Ordnungsamt ersetzen oder mit den Behörden zusammenarbeiten. Die Gruppe ist für die Sensibilisierung zuständig, nicht aber für das Ahnden von Verstößen. Zunächst soll es bei den vier Nachtmediatoren bleiben. Wenn nach dem Sommer Bilanz gezogen wird, will die Stadt möglicherweise weitere einstellen.