Die Polizei spricht von "tumultartigen Szenen" in der Nacht auf Sonntag auf dem Sportgelände in der Au in Owen (Kreis Esslingen). Am Rande einer Party rund um den SV-Handball-Cup kippte die Stimmung. Festbesucher griffen die Einsatzkräfte an.
Stimmung auf dem Festgelände eskaliert - Angriff auf Polizisten
Nachdem der Sicherheitsdienst gegen 1 Uhr nachts mehrere Personen vom Festgelände verweisen wollte, die sich laut Polizei "inadäquat" verhalten hatten, eskalierte die Stimmung. Die Gruppe hatte getrunken, reagierte aggressiv und setzte sich zur Wehr. Daraufhin schritt die Polizei ein.
In der Folge kam es vor dem Festgelände zu Anfeindungen und Beleidigungen gegen die Einsatzkräfte. Weitere Festbesucher solidarisierten sich mit den Störern. Auf verbale folgte körperliche Gewalt. Ein Polizist und eine Polizistin erlitten Schläge gegen den Kopf und gingen zu Boden. Eine weitere Beamtin wurde leicht verletzt.
Polizei setzt Pfefferspray ein - auch zwei Festbesucher verletzt
Mit Pfefferspray setzten sich die Einsatzkräfte zur Wehr. Auch zwei Festbesucher wurden dabei verletzt. Um die Lage in den Griff zu bekommen, rückten insgesamt 16 Streifenwagen an. Der Veranstaltungsbereich auf dem Sportgelände in der Au wurde geräumt. Der Rettungsdienst brachte die beiden schwerer verletzten Einsatzkräfte in eine Klinik, wo sie ambulant behandelt wurden. Jetzt ermittelt das Polizeirevier Kirchheim/Teck.
Veranstalter bestürzt über Gewalt-Eskalation
Wie die Veranstalter auf SWR-Anfrage mitteilten, ist der SV-Cup am Sonntag fortgesetzt worden. Timo Gökeler vom Handballverein HSG Owen-Lenningen, der für den Sicherheitsbereich verantwortlich war, zeigte sich bestürzt über die Gewalteskalation am Rande der Veranstaltung. Die Aggression sei aber nicht von Vereinsmitgliedern und Teilnehmern des Handballturniers ausgegangen, sondern von jungen Erwachsenen, die nur für die Abendveranstaltung nach Owen gekommen seien, betonte Gökeler.
Das Handballturnier, das in Owen seit über 30 Jahren Tradition hat, sei eine tolle und friedliche Veranstaltung, an der jährlich rund 1.700 Kinder und Jugendliche teilnehmen. Ausschreitungen bei der Feier im Anschluss habe es bislang in dieser Form noch nicht gegeben. Weil das Fest mit DJ und Einlasskontrollen über die Jahre gewachsen und über Owen hinaus bekannt geworden sei, habe man das Securitypersonal bereits aufgestockt, so Gökeler. Mit der Polizei und der Stadt Owen wolle man sich nun am Montag noch einmal abstimmen, wie künftig damit verfahren werde, damit die Veranstaltung auch in den kommenden Jahren friedlich stattfinden könne.