Neben den vielen Familienfesten und dem Zusammensein an Weihnachten ist auch die Einsamkeit eine bittere Realität. Es wird geschätzt, dass sieben Prozent der Deutschen das Fest alleine zu Hause verbringen Bei über 65-Jährigen sind es sogar noch mehr.
Wenn das Essen auf Rädern kommt, dann ist das manchmal die einzige menschliche Begegnung am Tag. Aber auch da muss es meistens schnell gehen. Peter Oechsle arbeitet seit sechs Jahren beim Menüservice des Malteser Hilfsdienstes. Er hat Mittagessen für rund 40 ältere Menschen eingepackt. Der Kontakt mit seinen Kundinnen und Kunden beschränkt sich auf wenige Minuten.
"Ja, ich bin an Heiligabend allein"
Für viele seiner Kundinnen und Kunden ist Peter Oechsle fast schon ein Familienmitglied. Ihre Einsamkeit macht auch ihm zu schaffen. Es sei ein ganz normaler Tag für die Leute, sagt er unserem Reporter, der ihn begleitet. Trotzdem würden sie wissen, dass eben Weihnachten sei.
Der Hilfsdienst besucht auch die 88-jährige Elfriede. Sie wohnt im Rems-Murr-Kreis. Ihre Kinder leben in München und Mainz.
Die Kinder wohnen weit weg
An Heiligabend ist doch einer da und das ist Peter Oechsle. Verlässlich bringt er das Essen, setzt sich kurz hin und redet ein paar Worte mit den Seniorinnen und Senioren.
Die Verwandtschaft komme zu Weihnachten und vielleicht noch zum Geburtstag, das sei es dann aber gewesen fürs Jahr, erzählt er unserem Reporter. Ansonsten seien sie eben sehr alleine.
Für die 90-jährige Rosemarie, ebenfalls aus dem Rems-Murr-Kreis, ist es besonders schlimm. Ihre Tochter wohnt in Australien - ohne Heimaturlaub an Weihnachten. Sie tröstet sich mit dem Fernseher und singt fleißig mit, wenn Weihnachtslieder gespielt werden. Vor allem freut sie sich aber auf die - wenn auch kurzen - Besuche von Peter Oechsle.