Sperrungen im S-Bahn- und Regionalverkehr

Angst vor Chaos: Verband Region Stuttgart fordert von Bahn Arbeitskreis und Geld

Stand

Von Autor/in Fabian Ziehe

Das Bahn-Baustellenjahr 2025 in und um Stuttgart droht noch schlimmer zu werden als 2024. Der Verband Region Stuttgart fordert von der Bahn nun bessere Abstimmung und mehr Geld.

Die "sofortige Einrichtung eines Arbeitskreises Schienenersatzverkehr" mag im ersten Moment belustigend klingen. Alles klar, ein "Arbeitskreis". Allerdings soll diese Forderung von Regionaldirektor Alexander Lahl an Bahn-Infrastruktur-Chef Berthold Huber tatsächlich wohl eher ein Weckruf sein: Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat sich diesen Freitag in einem Brief, der dem SWR vorliegt, an die Deutsche Bahn (DB) gewandt - und damit auch an deren Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm (PSU), die Stuttgart 21 baut. Grund dafür ist die Sorge in und um Stuttgart vor einem erneuten Chaos im S-Bahn- und Regionalverkehr.

Bahn: 2025 soll wieder ein Baustellen-Jahr werden

Denn die DB hatte vor einer Woche bei einer Sitzung vom Verband Region Stuttgart erklärt, dass auf die Region ein weiteres massives Bahn-Baustellen-Jahr zukommt. Ab dem Sommer wird es für das restliche Jahr nahezu durchgehend massive Einschränkungen für Fahrgäste im S-Bahn sowie im Regional- und Fernverkehr geben. Laut S-Bahn-Chef Lahl gab es seit der Eröffnung der Stuttgarter S-Bahn nicht so viele Baustellen. So soll den Sommer über vom 26. Juli bis 5. September die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Bad Cannstatt, Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen gesperrt sein. Und das ist nur die größte von vielen Sperrungen.

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Grund für chaotische Situationen an Bahnhöfen und Haltestellen waren 2024 dabei oft sehr kurzfristig anberaumte Baustellen für Arbeiten. Notwendig sind diese wegen der neuen digitalen Signaltechnik, dem European Train Control System (ETCS), das im Rahmen des Baus von Stuttgart 21 in der Region installiert wird. Und: Es gibt aufgrund von Investitions- und Wartungsmängel oft Weichen, Signale und weitere Bahn-Technik, die repariert oder erneuert werden muss. 2024 konnte die Bahn diese Arbeiten kaum mehr fristgerecht ankündigen, was auch für Probleme beim Schienenersatzverkehr (SEV) gesorgt hat. "Diese Entwicklung ist in dieser Form nicht akzeptabel!", schreibt Alexander Lahl.

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Region fordert von DB Engagement und Geld

Deshalb verlangt der VRS-Chef nicht nur einen Arbeitskreis, sondern auch mehr finanzielle Mittel von der DB, um künftig zumindest den Ersatzverkehr besser gestalten zu können.

Hier erwarten wir von der Deutschen Bahn ein klares Signal zur finanziellen Beteiligung und organisatorischen Mitwirkung.

Wenn sich Bahn und die Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm mit an einen Tisch setzten und zu einem finanziellen Beitrag bereit seien, wolle auch der VRS einen Beitrag leisten: Man sei dazu bereit, sich "in diesem Arbeitskreis aktiv für eine dringend erforderliche Verbesserung der Situation der Fahrgäste einzusetzen" und sich zudem "finanziell zu engagieren, um mögliche Härten im laufenden Verkehrsvertrag abzufedern". Sprich: Der VRS als Besteller des S-Bahn-Verkehrs bietet nochmal Geld und Unterstützung an, damit seine Auftragnehmerin, die Deutsche Bahn, ihre Verpflichtungen erfüllen kann.

Lahl will Entscheidung bis zur Lenkungskreis-Sitzung

Welche konkreten Beträge und welches Engagement in einem Arbeitskreis nötig sein werden, dazu äußert sich VRS-Chef Lahl in seinem Brief nicht. Dafür setzt er ein Datum, bis zu dem etwas geschehen sollte: Schon in zwei Monaten, am 19. Mai, wenn alle S21-Projektpartner wieder zusammenkommen, solle man darüber entscheiden.

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