Die Bundesanwaltschaft hat im Raum Esslingen zwei Syrer festnehmen lassen, die mutmaßlich seit 2014 der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) angehören, wie die Karlsruher Ermittler am Dienstag mitteilten. Den beiden wird deshalb Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen.
Ein Verdächtiger soll bewaffnete Einheit in Syrien angeführt haben
Die beiden Männer sollen in der syrischen Provinz Deir Essor für den IS tätig gewesen sein. Einer der beiden habe gemeinsam mit anderen IS-Kämpfern an bewaffneten Patrouillen teilgenommen und in der Bevölkerung für den IS geworben. Zudem habe er zeitweise eine bewaffnete Einheit des IS befehligt. "Unter seinem Kommando nahm die Einheit im August oder September 2014 mindestens zwei Angehörige der Freien Syrischen Armee (FSA) fest und transportierte sie gefesselt ab", hieß es bei der Bundesanwaltschaft.
Festnahme in Ulm Einsatz gegen IS-Unterstützende: Durchsuchungen in mehreren BW-Städten
Bei einer Razzia sind insgesamt sieben mutmaßliche Unterstützer der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Sie sollen Geld für die Miliz beschafft haben.
Weitere Vorwürfe: Waffen gestohlen und Privatfahrzeug vereinnahmt
Bei einer weiteren Festnahmeaktion habe der Mann einen Gefangenen an die IS-Religionspolizei Hisba übergeben und ein Privatfahrzeug vereinnahmt. Der andere Verdächtige soll für diese Einheit tätig und an der Festnahme der zwei FSA-Mitglieder beteiligt gewesen sein. Zudem habe er der Religionspolizei angehört. Dem Verdächtigen, der die bewaffnete Einheit befehligt haben soll, wird außerdem vorgeworfen, Waffen gestohlen haben. Die beiden befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft.
Vor ungefähr einem Jahr hatte das Oberlandesgericht Stuttgart eine 31-jährige Deutsche aus Oberbayern und ihren gleichaltrigen Partner aus dem Irak wegen IS-Mitgliedschaft und Radikalisierung zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mann soll außerdem eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben.