Hoher Sachschaden an Gebäuden

Gesprengte Geldautomaten in BW: Kriminelle schlagen 2023 häufiger zu

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In Baden-Württemberg haben Kriminelle in den vergangenen zwölf Monaten mehr Geldautomaten gesprengt als im Jahr zuvor. Die Täter werden in der Regel nicht gefasst.

In Baden-Württemberg sind seit Beginn des Jahres laut Landeskriminalamt (LKA) mindestens 40 Geldautomaten mit teils brachialer Gewalt zerstört worden. Im Jahr 2022 schlugen die oft aus den Niederlanden kommenden Täter den Angaben zufolge 34 Mal zu, oft blieben sie allerdings auch erfolglos. Im Rekordjahr 2020 waren sogar 41 Automaten in die Luft geflogen oder beschädigt worden.

Mehr Schäden an Gebäuden durch Sprengstoff

Der Schaden an den Gebäuden und Automaten war in fast allen Fällen deutlich höher als der Bargeldverlust. Das liegt vor allem daran, dass Kriminelle inzwischen fast ausschließlich Festsprengstoffe statt Gas für ihre Explosionen nutzen. Der deutschen Versicherungswirtschaft zufolge entstand im Jahr 2022 bundesweit ein Schaden von gut 110 Millionen Euro. Lediglich 30 Millionen davon sind Beträge aus den Automaten.

Das Sprengen von Geldautomaten hat seit einigen Jahren den "klassischen" Banküberfall nahezu abgelöst. Die Täter werden dabei meistens nicht geschnappt. Im Jahr 2022 lag die Aufklärungsquote laut dem baden-württembergischen Innenministerium bei 15 Prozent.

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Auch erfolgreiche Festnahmen von Geldautomatensprengern

Aber es gibt auch Erfolge für die Polizei: Schlagzeilen machten die Ermittler unter anderem mit Razzien und Festnahmen in den Niederlanden, wo sie eine mutmaßliche Bande von Geldautomatensprengern im Visier hatten. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat bereits Anklage gegen ein Dutzend Männer erhoben. Sie ist überzeugt, dass diese in den vergangenen zwei Jahren bundesweit und vor allem in Süddeutschland rund 100 Geldautomaten in die Luft gesprengt und dabei mehrere Millionen Euro erbeutet haben.

Immer wieder soll die Bande auch in Baden-Württemberg zugeschlagen haben, teils gleich mehrere Male in einer Nacht. Die Staatsanwaltschaft Bamberg sprach bei der Anklageerhebung von "organisierter Kriminalität, die sich deutschen Boden sucht". In den Niederlanden werde zunehmend elektronisch mit Karte bezahlt, die Zahl der Geldautomaten gehe zurück und die noch vorhandenen, aber immer besser gesicherten Geräte speicherten nur noch kleinere Summen.

Banken und Sparkassen müssen nachrüsten

Damit sich die Taten nicht mehr lohnen, müssen noch mehr Geldautomaten umgerüstet werden. Die Polizei empfiehlt den Geldinstituten, die Geräte nachts unter Verschluss zu halten, Vernebelungsanlagen zu installieren und die Bargeldbeträge in den Automaten so zu präparieren, dass sie bei einer Explosion eingefärbt und verklebt werden.

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In den zurückliegenden Jahren seien deutschlandweit rund 300 Millionen Euro für Geldautomaten an Risikostandorten ausgegeben worden, teilte die Deutsche Kreditwirtschaft dazu mit. Doch die Wirkung der Maßnahmen werde "sich nicht von heute auf morgen zeigen". Es dauere ungefähr zwei Jahre, bis sich das Verhalten der Kriminellen dadurch ändere. Bei rund 52.600 Geldautomaten bundesweit im Jahr 2022 sei "intensive Präventionsarbeit ein länger andauernder Prozess", so die Deutsche Kreditwirtschaft.

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