Fahndung führte in die Niederlande

Gesprengte Geldautomaten: BW-Polizei fasst Verdächtige

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Marc-Julien Heinsch
SWR-Redakteur Marc-Julien Heinsch Autor Bild

Sie erbeuten Geld, beschädigen Gebäude und gefährden Anwohner: Gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger ist mehreren Behörden nun ein Ermittlungserfolg gelungen.

Ermittlerinnen und Ermittler aus Baden-Württemberg und Bayern haben in den Niederlanden vier mutmaßliche Automatensprenger festgenommen. Die Verdächtigen sollen auch für die Sprengung eines Bankautomaten in Sulz am Neckar (Kreis Rottweil) im Mai verantwortlich sein. Bundesweit sollen die vier Männern zwischen 25 und 30 Jahren mit Wohnsitz in den Niederlanden sechs Sprengungen verübt haben, so das Landeskriminalamt (LKA). Die Männer wurden einem niederländischen Haftrichter vorgeführt, die Staatsanwaltschaft Bamberg hat die Auslieferung beantragt.

Sach- und Beuteschaden von rund 1,5 Millionen Euro

Bei der Festnahme- und Durchsuchungsaktion in den Niederlanden am Mittwoch seien neun Objekte durchsucht und die vier Männer festgenommen worden. Insgesamt soll der Sach- und Beuteschaden bei rund 1,5 Millionen Euro gelegen haben. "Wir werden weiter konsequent und gemeinsam alles daransetzen, den rücksichtslosen Tätern weitere Sprengungen so schwer wie möglich zu machen", erklärte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU).

"Die Verbrecherbande arbeitete hochprofessionell, aber auch absolut rücksichtslos", betonte Strobls bayerischer Amtskollege Joachim Hermann (CSU). Durch die Sprengungen seien neben hohen Sachschäden auch Anwohner und unbeteiligte Dritte gefährdet worden. Herrmann verwies darauf, dass mit 37 Geldautomatensprengungen im Jahr 2022 ein Rekordwert in Bayern verzeichnet worden sei. 2020 gab es 24 Sprengungen, 2021 waren es 17. Auch bundesweit gab es demnach im vergangenen Jahr einen Rekordstand von 493 Sprengungen. In Bayern sei die Zahl der Sprengungen in diesem Jahr bisher rückläufig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für ein Entwarnung gebe es aber keinen Anlass.

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Suche nach Hintermännern geht weiter

Die sichergestellten Beweismittel und Datenträger würden nun "akribisch ausgewertet", um gegebenenfalls an weitere Mittäter oder Hintermänner zu kommen, hieß es. Seit mehreren Monaten hätten die Behörden gemeinsam gegen die Gruppe von Geldautomatensprengern ermittelt.

Bei der Polizeiaktion waren neben Angehörigen niederländischer Behörden auch Ermittlerinnen und Ermittler aus Bayern und Baden-Württemberg im Einsatz. Insgesamt seien mehr als 100 Einsatzkräfte, mehrere Staatsanwälte und Richter beteiligt gewesen, so die bayerische Staatsanwaltschaft in München. Bereits Ende 2022 hatten Ermittelnde aus BW fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen. Damals warnte das LKA vor der zunehmenden Zahl derartiger Straftaten.

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