Polizei und Banken wollen die Sicherheit von Geldautomaten in Baden-Württemberg verbessern. Sie reagieren damit auf die steigende Zahl von Geldautomaten-Sprengungen. Das baden-württembergische Landeskriminalamt will nach eigenen Angaben Risiko- und Gefährdungsanalysen für fast jeden Geldautomaten in Baden-Württemberg durchführen.
Je nach Gefährdungspotential - wie etwa Lage der Automaten - soll es Sicherheitsgespräche mit den Banken geben, um gezielt Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger, sprach am Mittwoch von einem wichtigen Schulterschluss von Polizei und Banken.
So viele Geldautomaten waren in den vergangenen Jahren betroffen
Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen ist im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg um 40 Prozent gestiegen. Es wurden 34 Fälle verzeichnet, bei denen Geldautomaten gesprengt wurden, heißt es vom Landeskriminalamt. Elf davon blieben im Versuchsstadium, verliefen also für die Täter nicht erfolgreich. Insgesamt erbeuteten die Täter 2022 knapp zwei Millionen Euro. Der Sachschaden ist laut Polizei weitaus höher.
Im Jahr 2021 waren es insgesamt 24 Fälle, 2020 wurden 41 Sprengungen von Geldautomaten erfasst, heißt es vom Landeskriminalamt. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurde bisher eine niedrige zweistellige Anzahl an Geldautomaten-Sprengungen verzeichnet.
Eine Frage der Psychologie Deutsche lieben Bargeld - Geldautomaten-Sprenger auch
In Rheinland-Pfalz stehen viele Geldautomaten, regelmäßig fliegt einer in die Luft. Was die Liebe der Deutschen zum Bargeld damit zu tun haben könnte.
Aufklärung von Geldautomaten-Sprengungen ist schwierig
Oft ist es für die Verantwortlichen schwierig, die Taten aufzuklären. Derzeit läuft am Landgericht Hechingen aber ein Prozess gegen acht mutmaßliche Geldautomatenknacker. Ihnen wird schwerer gemeinschaftlicher Bandendiebstahl vorgeworfen.
Die mutmaßlichen Täter sollen Ende vergangenen Jahres Geldautomaten unter anderem in Sigmaringen, Herdwangen-Schönach (Kreis Sigmaringen), Sauldorf (Kreis Sigmaringen), Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) geknackt oder dies versucht haben, so die Staatsanwaltschaft. Bei ihren Raubzügen erbeuteten sie rund 300.000 Euro. Außerdem seien bei den betroffenen Banken erhebliche Sachschäden entstanden, hieß es in der Mitteilung weiter.