Sie ist eine der Hauptachsen des Bahnverkehrs im süddeutschen Raum: die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Die Deutsche Bahn (DB) und das Bundesverkehrsministerium haben einen Sanierungsplan für das gesamte deutsche Schienennetz vorgelegt. Diese Liste enthält 40 Bahnstrecken in ganz Deutschland, die mit Milliardenaufwand bis einschließlich 2030 grundlegend saniert werden sollen.
Erstes Projekt: die Riedbahntrasse zwischen Frankfurt und Mannheim. Hier werden laut der Deutschen Bahn vom 1. Januar (23 Uhr) bis zum 22. Januar 2024 keine Züge fahren. Der Grund hierfür sind vorbereitende Arbeiten vor der eigentlichen Trassensanierung. Sie startet Mitte Juli 2024 und soll zum Jahresende abgeschlossen sein. Wenn alles so läuft, wie die DB es geplant hat.
Arbeiten an Riedbahn: Umleitungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr
Im Nahverkehr leitet die Bahn während der dreiwöchigen Sperrung im Januar Regional- und S-Bahnen um und setzt zudem zahlreiche Busse im Ersatzverkehr ein. Die Fernverkehrszüge werden der Bahn zufolge größtenteils über die Strecken Mainz-Worms-Ludwigshafen sowie Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg umgeleitet.
Güterverkehrszüge fahren bis 22. Januar ebenfalls auf Alternativstrecken. Eine interaktive Karte der Bahn zeigt, welche Abschnitte der Riedbahn saniert werden - und warum.
Reisezeit für ICE-Züge "verlängert sich um etwa 30 Minuten"
"Damit möglichst viele Züge mit gleicher Geschwindigkeit" auf den Umleitungsrouten verkehren können, müssten die ICE-Züge dort etwas langsamer fahren, so die Bahn in einer Mitteilung. Die Reisezeit verlängere sich dadurch um etwa 30 Minuten. Zwischen Mannheim und dem Frankfurter Flughafen setzt die DB für eine Direktverbindung Extra-Shuttlebusse ein.
Durch Riedbahnsanierung: Von Mannheim und Stuttgart nach Marseille
Die Riedbahnsanierung hat auch Folgen für eine Direktverbindung mit dem Zug von Deutschland ins südfranzösische Marseille. Bisheriger Start- und Zielbahnhof war Frankfurt. Doch sowohl im Januar als auch zwischen Juli und Dezember 2024 startet beziehungsweise endet diese Verbindung bereits in Mannheim. Das bestätigte die Bahn dem SWR.
Außerdem: Während der Bauarbeiten an der Rheintalbahn bei Rastatt (vom 10. bis 30. August 2024) besteht laut Bahn die TGV-Verbindung von und nach Marseille sogar (über Mannheim) bis Stuttgart. Abfahrt in Stuttgart ist dann jeweils um 12:27 Uhr, Ankunft im Bahnhof "Marseille St. Charles" um 21:46 Uhr.
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Bauarbeiten an Riedbahn-Weichen, Gleisen und Lärmschutzwänden
Mehr als 500 Beschäftigte der DB und mehrerer Baufirmen erneuern der Bahn zufolge im Januar entlang der Riedbahn unter anderem Weichen, Gleise, Oberleitungen und Lärmschutzwände. Dabei kann es zu Lärmbelästigungen kommen. Die Bahn hat Anwohnerinnen und Anwohner bereits vorab um Verständnis gebeten. Baustellen gibt es in diesem Zeitraum zum Beispiel zwischen Gernsheim (Kreis Groß-Gerau, Hessen) und Biblis, bei Lampertheim (beides Kreis Bergstraße, Hessen) sowie bei Mannheim-Waldhof.
Generalsanierung der Riedbahn ab Sommer: Neue Sicherungstechnik
Für die Generalsanierung ab dem Sommer bleibt der Bahn zufolge dann noch genug Arbeit übrig. Unter anderem werden neben weiteren Weichen, Gleisen und Bahnübergängern auch mehr als 1.000 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik erneuert. Außerdem werden 20 Bahnhöfe neue Dächer und barrierefreie Zugänge bekommen. Dazu will die Bahn die Riedbahntrasse für einen künftig digitalen Bahnbetrieb aufrüsten.
Sanierung der Riedbahnstrecke Bahnhöfe zwischen Mannheim und Frankfurt werden modernisiert
Die Sanierung der Riedbahn Mannheim-Frankfurt im Jahr 2024 umfasst auch 20 Bahnhöfe, darunter fünf in Mannheim. Für das Pilotprojekt wird die Strecke lange Zeit voll gesperrt.
Bund will Bahnnetz in Deutschland bis 2030 sanieren
40 hoch belastete Bahnstrecken sollen bis 2030 jeweils für rund fünf Monate komplett gesperrt und dann rundum saniert und ertüchtigt werden. Nach der kurzen Phase Anfang des Jahres geht es dann also im Sommer 2024 auf der Riedbahn Frankfurt-Mannheim richtig los.
Die Gesamt-Finanzierung - 40 Milliarden Euro bis 2030 - war nach dem Haushalts-Urteil des Bundesverfassungsgerichts zumindest zeitweise fraglich. Doch die Bundesregierung hatte Mitte Dezember mitgeteilt, dass bei den Ausgaben für die Schienen-Infrastruktur nicht gekürzt werde. Die Investitionen würden auf anderem Wege finanziert.