Ende August hatte eine Mannheimerin im Stadtteil Neckarstadt eine Hornisse fotografiert. Dass es sich dabei um ein besonderes Exemplar handelte, wusste sie nicht. Sie lud das Foto auf einer Internetseite des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) hoch, auf der Naturfreunde ihre Bilder teilen. Beim Sichten der Bilder stellten NABU-Mitarbeiter fest, dass es sich bei dem Insekt um die Orientalische Hornisse handelt. Sie wurde bislang noch nie in Deutschland gesichtet.
Orientalische Hornisse wurde vermutlich eingeschleppt
Laut NABU-Insektenexperte Martin Klatt ist unklar, wie die Orientalische Hornisse nach Mannheim gekommen ist. Möglicherweise an Bord eines Schiffes. Es lasse sich aber auch eine Nordwanderung bei einigen Insekten beobachten. So sei zum Beispiel die Gottesanbeterin aus dem mediterranen Raum über Südwestdeutschland nach Hamburg gewandert. Das könnte auch bei der orientalischen Hornisse der Fall gewesen sein. Dass sich das Insekt bei uns wohlfühlt, liegt laut Martin Klatt daran, dass sich die Orientalische Hornisse gut in trockenem Klima zurechtfindet. Insofern ist der städtische Raum für sie attraktiv. Jetzt sei es wichtig, ihren Bestand zu beobachten und zu dokumentieren. "Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt", so Martin Klatt.
Wie man die Orientalische Hornisse erkennt
Die Orientalische Hornisse ist rot-braun gefärbt und hat am Hinterleib gelbe Segmente. Sie ist die hellste Hornissenart. Die Asiatische Hornisse ist dunkler und hat gelbe Beine. Die Europäische Hornisse ist bunter.
Für den Menschen ist die Hornisse aus Südostasien nach Angaben des NABU-Experten ungefährlich. Trotzdem empfiehlt er, Abstand zu halten, Panik zu vermeiden und die Hornisse nicht zu bedrängen. Ein ungewöhnliches Tier zu fotografieren, würde die Insektenforscher aber freuen, denn das könne dabei helfen - wie in diesem Fall - neue Arten in Deutschland zu entdecken.