Mercedes-Benz richtet sich darauf ein, dass im Güter- und Personentransportverkehr der Batterieantrieb die Zukunft ist. Deshalb wurde im Mannheimer Werk am Montag ein sogenanntes "Hochvolt-Trainings-Center" eingeweiht. Dort sollen die Mitarbeitenden nach und nach darin geschult werden, mit großen elektrischen Spannungen zu arbeiten. Die braucht man für Batterien, die leistungsfähig genug sind, um Lkw und Busse anzutreiben.
Im Hochvolt-Trainings-Center sollen 1.000 Mitarbeitende pro Jahr geschult werden
Noch wird man in Mannheim Fahrzeuge mit Verbrennermotoren bauen. Aber die Transformation hin zu Lkw und Bussen mit Batterieantrieb ist in vollem Gange. Die ersten Speditionen hätten im Nahbereich-Güterverkehr bereits auf E-Fahrzeuge umgestellt, so Thomas Bauer, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei Mercedes-Benz. Und je mehr Aufträge es in diesem Bereich gebe, desto mehr Mitarbeitende brauche man, die sie fertigen können. In dem neuen Hochvolt-Trainings-Center in Mannheim sollen künftig 1.000 Menschen pro Jahr im Umgang mit der Hochvolt-Technik geschult werden. Seit 2020 sind bereits 27.000 Qualifizierungsstunden absolviert worden.

Basis beim Umgang mit Hochspannungstechnik: Sicherheitsvorkehrungen
Grundlegend für die ganze Schulung ist, die Mitarbeitenden mit den Sicherheitsvorschriften vertraut zu machen. Es gibt spezielle Mäntel, Handschuhe und Helme, die man anziehen muss, wenn man mit Hochspannungsprodukten arbeitet. Und die vor jeder Benutzung darauf hin überprüft werden müssen, ob sie Löcher oder Ähnliches haben. Dazu kommen speziell isolierte Werkzeuge. Um auf die Arbeitsabläufe vorbereitet zu werden, werden Tablets und VR-Brillen eingesetzt: Mit ihnen können Situationen simuliert werden, bevor man sie in Wirklichkeit erlebt.
Stolz und Freude über das Trainingszentrum bei den Mitarbeitenden: Investition in die Zukunft
Die Mitarbeitenden am Mercedes-Benz-Standort in Mannheim reagieren positiv auf die Einrichtung des Trainingszentrums. Man sei stolz darauf, so Bruno Buschbacher, Betriebsratsvorsitzender des Werks in Mannheim. Es sei der richtige Schritt, Geld in die Hand zu nehmen und zu investieren, um neue Produkte fertigen zu können.
Aus meiner Sicht ist das ein sehr sehr gutes Zeichen. Zunächst einmal für den Standort, aber auch in Zusammenhang mit der Transformation des Automobils.
Erst Anfang Februar wurde bekannt, dass Daimler Truck plant, europaweit eine Milliarde Euro einzusparen. Das steht zwar nicht in direktem Zusammenhang mit der Aus- und Weiterbildungspolitik in Mannheim. Dennoch bekommt die Eröffnung der Hochvolt-Trainingsanlage vor diesem Hintergrund noch mal mehr Bedeutung.
Ich finde das sehr gut. Weil am Ende ist das die Zukunft, die wir haben. Weil wir breiter aufgestellt sind und infach mehr anbieten können.
Der Leiter der Aus- und Weiterbildung Thomas Bauer fügt hinzu, dass beides notwendig sei: Das Kosten-Sparen und die Investition in die Zukunft. Und dabei wolle man die komplette Belegschaft mitnehmen.