Erinnern an die Opfer des Holocaust

BW-Landtag: Holocaust-Gedenkstunde in Karlsruhe

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Autor/in
Fabiola Germer
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Zum jährlichen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar veranstaltete der Landtag Baden-Württemberg am Freitag in Karlsruhe eine Gedenkstunde. Im Mittelpunkt stand das Schicksal der badischen Jüdinnen und Juden.

Der baden-württembergische Landtag hat am Freitag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die Gedenkstunde fand im Konzerthaus in Karlsruhe statt. Jedes Jahr nimmt der Landtag eine andere Opfergruppe speziell in den Fokus. Dieses Jahr ging es um das Schicksal badischer Jüdinnen und Juden.

Holocaust-Gedenkstunde fand in Karlsruhe statt

Die Gedenkstunde des baden-württembergischen Landtags fand einen Tag vor dem Holocaust-Gedenktag statt - jedes Jahr wird am 27. Januar an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 79 Jahren und an alle Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Bei der Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag in Karlsruhe gedenken Politikerinnen und Politiker der ermordeten Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus.
Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) legt auf dem Jüdischen Friedhof in Karlsruhe Blumen nieder, um den Opfern des Holocaust zu Gedenken.

Im Vorfeld der Veranstaltung versammelten sich mehrere Politiker auf dem Jüdischen Friedhof in Karlsruhe, um der Opfer zu gedenken, darunter auch die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne), der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, Rami Suliman.

Mit der Veranstaltung sollte das Leben zahlreicher Jüdinnen und Juden gewürdigt werden. Die Veranstaltung wird auch per Livestream aus dem Konzerthaus in Karlsruhe übertragen. Die Gedenkfeier findet jedes Jahr in einer anderen Stadt in Baden-Württemberg statt. Laut der Landesregierung nahmen an der Veranstaltung im Konzerthaus 500 Personen teil, darunter 200 Schülerinnen und Schüler aus sieben Schulen in Baden-Württemberg.

Gedenkstunde im Konzerthaus Karlsruhe: Der BW Landtag gedenkt der Opfer des Holocaust im Konzerthaus in Karlsruhe.
Die Gedenkstunde des Landtags Baden-Württemberg für den Holocaust-Gedenktag findet im Konzerthaus in Karlsruhe statt.

Aras mahnte "das Erinnern niemals zu vergessen"

Landtagspräsidentin Aras warnte in ihrer Begrüßungsrede vor dem "erstarkten Rechtsextremismus". Sie mahnte, das Erinnern niemals zu vergessen. "Wir begreifen die Erinnerung auch als Mahnung unserer heutigen Zeit", so Aras. Bürgerinnen und Bürger rief sie dazu auf, sich gegen Rechtsextremismus zu wehren: "Gegenwehr beginnt in der Gegenwart." Rami Suliman sagte in seiner Rede, dass sich der Nationalsozialismus in Baden besonders schnell ausgebreitet habe. Er beklagte, dass Judenhass auch Teil der Gegenwart sei.

Wir begreifen die Erinnerung auch als Mahnung unserer heutigen Zeit.

Gedenken an badische Jüdinnen und Juden

Badische Jüdinnen und Juden gehörten während der Zeit des Nationalsozialismus zu den ersten Opfern der großen Deportationsaktion. Am 22. Oktober 1940 war die jüdische Bevölkerung aus Baden und der damaligen Saarpfalz mit neun Eisenbahnzügen in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert worden. Nach Angaben der Landesregierung gilt die sogenannte Wagner-Bürckel-Aktion, benannt nach den damaligen NS-Gauleitern, als erste systematische Deportation von Jüdinnen und Juden und als Testlauf für die Deportationen in Vernichtungslager.

Von den 6.576 Deportierten stammten demnach 5.617 aus Baden. Von Gurs aus seien die Menschen in weitere Außenlager gebracht worden. Viele von ihnen seien geschwächt auf dem Weg in diese Lager gestorben. Sie seien jeweils vor Ort bestattet worden. "Weitere wurden schließlich in den Vernichtungslagern Osteuropas ermordet, nur wenige überlebten - zum Teil mit Hilfe der französischen Résistance", heißt es von der Landesregierung.

Jüdisches Leben heute in Baden

In der Holocaust-Gedenkstunde am Freitag im Konzerthaus in Karlsruhe ging es neben dem Schicksal der badischen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus auch darum, das jüdische Leben im badischen Landesteil zu würdigen, so der Landtag.

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