Späne fallen, es riecht nach Holz. Simon steht an der Fräse und produziert ein Pizzabrett. Es wird unter anderem auf dem Bruchsaler Adventsmarkt im Ehrenhof vorm Schloss verkauft. Eine willkommene Freude im sonst drögen Gefängnisalltag.
JVA Bruchsal: Die Zeit geht so schneller vorbei
In der JVA Bruchsal fertigen die Gefangenen das ganze Jahr über Nützliches und Künstlerisches aus Holz, Speckstein und Keramik. Angelo steht vor einer Leinwand und fügt letzte Pinselstriche zu seinem Kunstwerk hinzu. Er ist seit 17 Jahren hier Insasse.
Dekoartikel für den Weihnachtsmarkt in Bruchsal
Mehr als ein halbes Jahr brauchen die Gefangenen, um in der JVA Dekoartikel für die Weihnachtszeit herzustellen. Die seien laut Christian Ledig nämlich ganz schön gefragt. Der Ergotherapeut verkauft seit 2014 die Arbeiten der Gefangenen auf dem Bruchsaler Adventsmarkt im Ehrenhof des Schlosses. Die Weihnachtsdeko ist außerdem im Gefängnisladen der JVA Bruchsal erhältlich. Der Erlös des Verkaufs fließt nach Angaben von Christian Ledig wieder zurück in den Landeshaushalt.
Kunst von Gefangenen würdigen
Während des Weihnachtsmarkts hat Christian Ledig die Gelegenheit, die Talente der Gefangenen in den Mittelpunkt zu rücken, statt über ihre Taten zu sprechen. Die meisten Kunden finden den Versuch gut, die Häftlinge zu resozialisieren. "Und die Kunden sehen das auch oft so, dass die Gefangenen beschäftigt sein müssen und freuen sich auch darüber, dass die Sachen hier angeboten werden", erzählt Christian Ledig.
JVA Bruchsal: An Tagesstruktur gewöhnen
Jeder Gefangene macht das, was er am besten kann. In der Arbeitstherapie sollen sie sich im Vollzug wieder an eine Tagesstruktur gewöhnen. Drei bis sechs Monate lang arbeiten eher die leistungsschwächeren Gefangenen hier, um danach bestenfalls in einem anderen Beruf im Gefängnis arbeiten zu können.